Als Reisegolfer kommt man in der Welt herum. Aber wie der regelmässige Leser weiß, bin ich meist doch in Europa unterwegs. Da ich in Asien bisher nur in Japan gespielt habe, wollte ich letztes Jahr mal etwas mehr in Asien kennenlernen. Also setzte ich mich hin und organisierte eine Reise nach Südostasien. In den nächsten Wochen gibt es also immer wieder Berichte über diese Region. Beginnen möchte ich mit Golf in Laos.
Laos ist nicht unbedingt die Region, die einem einfällt, wenn man einen Golfurlaub plant. Aber auch dort gibt es Golfplätze. Soweit ich es herausfinden konnte, gibt es 7. Fünf 18-Loch Plätze und zwei 9-Loch Plätze. Um den Aufenthalt dort mit etwas Kultur zu verbinden, entschieden wir uns für einen Aufenthalt in Luang Prabang. Der Ort war viele Jahrhunderte die Hauptstadt des Landes, ist UNESCO Weltkulturerbe und dort soll der angeblich beste Golflatz in Laos beheimatet sein.
Während der Reise hatten wir uns für die meisten Orte einen deutschsprachigen Guide organisiert, der uns mit einem Fahrer zu den wichtigsten Lokalitäten brachte, an den Golfplätzen wartete und uns die Sehenswürdigkeiten erklärte. Für alles in Luang Prabang waren zwei Nächte und ein voller Tag geplant. Alles recht eng, aber es geht.
Wir trafen am Abend mit einem Flug der doch recht interessanten LAO Airline ein. Hinter dem Schalter für die Visa on Arrival wartete unser Guide an der Gepäckausgabe und nahm uns in Empfang. Khamphan war in den 80ern als Austauschstudent in der ehemaligen DDR und sprach noch sehr gut deutsch. Laos gehört sicher zu den ärmeren Ländern der Welt und man kann sich fragen, ob man hier Golfplätze benötigt. Aber der Platz und der dazugehörige Club geben vielen Menschen Arbeit und davon gibt es hier nicht allzu viel.
Wir kamen recht spät am Flughafen an und wurden sofort zu unserem niedlichen Hotel am Mekong gebracht. Khamphan holte uns am nächsten Morgen um 08.00 Uhr ab und brachte uns zum Golfplatz. Dort merkten wir recht fix, dass Golf in Laos anders ist. Es ging alles sehr gemächlich zu und es dauerte trotz der Hilfe unseres Guides doch einige Zeit, bis wir die Umkleidekabinen gefunden hatten, unsere Schläger bekommen haben und unsere Caddies kennenlernen durften.
Wie in Asien üblich, waren auch hier die Caddies Pflicht. Im Gegensatz zu anderen Plätzen, die wir in Asien gespielt hatten, bestanden die beiden netten Damen aber darauf, selbst zu fahren. Aus Sicherheitsgründen, wie man uns erzählte. Wir mussten hinter sitzen. Die beiden sprachen übrigens nicht allzu viel englisch, aber sie kannten den Weg. Und das war hier nicht von Nachteil. Das Gelände war sehr großzügig und ich hätte einige Male nicht gewusst, wo wir hätten hinfahren sollen.
Der Platz ist in einen Dschungel gebaut und hatte ein Loch am Mekong. Das Par 3 war dann auch das Highlight des Platzes. Die anderen Löcher waren vernünftig designed und waren gut spielbar. Die Fairway waren meist breit genug. Das mussten sie auch sein, da ein Ball, der im Dschungel landete, eigentlich weg war. Die Caddies hatten wohl auch Respekt vor dem Gestrüpp, weil sie dort auch keine Bälle suchen wollten. Als Teilzeitslicer verlor ich einige Bälle. Da wir ohne Golfgepäck reisten, hatte ich natürlich nicht genug Bälle dabei. Verlorene Bälle konnte man alle paar Loch bei den Platzarbeiterinnen nachladen. 10 Bälle für 2 Dollar war preislich ok.
Nach der Runde wurden die üblichen 10 US$ Trinkgeld gezahlt und für uns ging es fix weiter. Golf in Laos hatten wir hinter uns. Khamphan fuhr uns dann zu den Kiang Si Wasserfällen, wo wir für 10$ einen Lunch zu uns nahmen und dann die Wasserfälle besichtigten. Sollte man auf jeden Fall besuchen, wenn man dort ist. Das Bad unterhalb des Wasserfalls ist übrigens sehr erfrischend im dortigen Sommer.
Zum Abschluss des Tages gab es dann noch den Sonnenuntergang über dem Mekong vom höchsten Punkt von Luang Prabang aus zu sehen. Die selbe Idee hatten anscheinend auch alle anderen an dem Tag in Luang Prabang anwesenden Touristen. War also recht voll. Über den Nachtmarkt ging es dann zum Dinner am Mekong. Restaurants gab es dort mehr als genug. Nach dem straffen Programm waren wir nicht mehr lange auf. Am nächsten Morgen um 06.00 wollten wir ja auch noch die bekannte Prozession der Bettelmönche sehen. Das war dann auch recht interessant. Aber eben auch sehr touristisch.
Da unser Flug nach Kambodscha erst um 16.00 Uhr abflog, hatte Khamphan noch eine Bootsfahrt über den Mekong zu den Höhlen mit den 3000 Bhuddas organisiert. Das war dann auch ein Höhepunkt, da wir die einzigen Gäste auf dem traditionellen Langboot waren. Entspannung pur und eine interessante Höhle. Nach 4 Stunden Tour kamen wir dann zurück zum Hotel, und nach einem kleinen Lunch ging es weiter zum nächsten kleinen Abenteuer.
Fazit: Muss man nach Laos um Golf zu spielen? Natürlich nicht! Aber wenn man schon mal im Land ist, Luang Prabang besucht und etwas Zeit hat, ist die Runde im dortigen Golfclub eine tolle Abwechslung. 90 Euro für Greenfee, Leihschläger, Cart und Pflichtcaddie kann man im Urlaub mal akzeptieren.
Gespielt am 22.11.2017
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