Mecklenburg-Vorpommern ist, wie fast alle Regionen in den östlichen Bundesländern, ein Bundesland ohne echte Golftradition. Diese begann sich erst Ende der 90er Jahre langsam zu entwickeln. Mit der Eröffnung der heutzutage bekannten Resorts Fleesensee und Balmer See begann das Bundesland für Golfurlauber interessant zu werden. Nach und nach entstanden Golfplätze mit Hotel wie Winston Golf oder Schloss Teschow. 2006 war dann auch der Platz in Wittenbeck bespielbar. Ein kleiner Nachzügler war die Anlage in Strelasund etwas südlich vom schönen Stralsund. Und da unsere Gruppenreise nach Wales wegen Corona ins Wasser fiel, buchten wir mit unserer Gruppe ein paar Tage in Strelasund.
Das Resort
Das Resort ist nicht allzu weit entfernt von der A20 und gut zu erreichen. Es handelt sich um zwei Hotelgebäude und ein Gebäude für Restaurant und Bar. Alles nicht übertrieben und vernünftig. Kein Luxusschuppen, aber Preis/Leistung stimmt. Wer möchte, kann auch noch ein SPA in einem der zwei Hotelgebäude nutzen. Corona hat natürlich auch hier die Wünsche etwas eingeschränkt. Vom Parkplatz beim Hotel aus sind beide 18 Loch-Plätze des Resorts gut zu Fuß zu erreichen. Für die Wohnmobilnutzer gibt es dann auch noch Stellplätze etwas entfernt vom Restaurant.
Die Golfplätze
2007 war hier der erste, von David Krause entworfene Golfplatz fertig. Heute ist dieser unter dem Namen Mecklenburg-Vorpommern zu spielen. 2009 kam dann der auf eine normale Länge und Par 71 erweiterte vorherige Kompaktkurs dazu. Designed wurde dieser von Andreas Lukasch, der übrigens auch den Baltic Hills auf Usedom designed hat. Mit den zwei 18-Loch Plätzen konnte man danach Strelasund ohne weiteres als Golfresort bezeichnen.
Mecklenburg-Vorpommern Platz
Der ältere der beiden Plätze beginnt unterhalb der Hotelanlage neben der Range. Er zeichnet sich aus durch teils engere Fairways und die beiden Schlusslöcher der beiden 9-Loch Hälften. Diese sind kürzere Par 4 (Loch 18 hat 257m) und beide haben Inselgrüns. OK, an der 9 ist es ein teilweises Inselgrün. Aber immerhin. Einige Gäste, die vielleicht noch nicht so erfahren sind, bekommen an den Löchern mentale Herausforderungen. Ansonsten ist die Mischung des Platzes aus kurzen und langen Löchern angenehm, die Grüns sind auch vernünftig designed und der Platz ist auch herausfordernd genug für gute Spieler. Teilweise etwas weit waren die Wege vom Grün zum nächsten Abschlag. Vor allem der Weg von der 7 zum Abschlag der 8 war recht extrem. Zudem sind ein paar Löcher wie eine Autobahn (5, 13 und 16). Aber im ganzen ist der Platz gar nicht mal so schlecht.
Strelasund Inselcourse
Dem Strelasund Platz merkt man auf den ersten 9 Loch an, dass es mal ein “Kompaktkurs” war, der später erweitert wurde. Ausser an den Löchern 4 und 5 (zwei Par 5) handelt es sich meist um kürzere Löcher, die deswegen nicht leichter oder langweiliger sind. Oft etwas enger und gerne mal mit Wasser. Hier ist strategisches Spiel gefordert. Die zweiten 9 sind weitläufiger und moderner gestaltet. Sie sind auch gleich 500 Meter länger als der erste Teil. Hier kann es auch nicht schaden, wenn man mal öfter den Driver am Abschlag rausholt. Die Grüns waren alle ok. Zu erwähnen ist hier das Grün der 17. Ein breites Grün auf drei Ebenen. Links und rechts hoch und in der Mitte ein ganzes Stück tiefer. Interessant. Dem Platz merkt man aber leider an, dass er nicht in einem Stück gebaut wurde.
Zusammengefasst halte ich Strelasund für ein anständiges Resort mit zwei vernünftigen Golfplätzen, die durch ihren unterschiedlichen Charakter Abwechslung bieten. Das Essen war in Ordnung und die Bedienung war überwiegend freundlich. Das Zimmer war groß und der Barkeeper kannte sich aus in seinem Fach. Was will man also mehr.
Gespielt: September 2020