Es ist wieder Zeit für The Open Championship – oder wie die Amerikaner sie ganz stillos nennen: die British Open. In diesem Jahr kehrt sie zurück auf den Old Course von St. Andrews. Einer von 10 Plätzen, zwischen denen dieses traditiosreiche Turnier aktuell rotiert. Vielleicht hat ja mal jemand mit dem Gedanken gespielt, auf einem der Kurse zu spielen, um sich zu fühlen wie der Championshipgolfer of the Year. Um etwas bei der Planung zu helfen, haben wir einmal zusammengestellt, was eine Runde auf diesen, teils historischen Kursen kostet. Die Preise sind immer in Britischen Pfund genannt (derzeit ca. 1,40 €/Pfund).
Aktive Plätze:
Hier ist man in der Hauptsaison mit 170 Pfund dabei. Das gilt für jeden Wochentag. Nur nicht am Sonntag. Da wird der Platz geschont. Bitte beachten, dass man den Old Course bei Vorabbuchung nicht alleine buchen kann. Die 2-Course Policy verlangt, dass man mindestens zwei Plätze bucht. Wir haben damals den Eden Course gewählt. Günstiger wird es von November bis März. Da kostet die Runde nur 80 Pfund. Dafür sind aber Matten auf den Fairways Pflicht.
Carnoustie
Mit 160 Pfund wochentags der günstigste Kurs der Open Rota. Und von Nov bis März zahlt man auch hier nur 80 Pfund. Sparen kann man auch, wenn man sich das Kombiticket mit den 2 anderen Kursen in Carnoustie kauft.
Muirfield
Die Runde hier kann man schon als sehr exklusiv bezeichnen. Mit 210 Pfund ist man dabei. Dann aber auch nur am Vormittag mit einem Fourball. Nachmittags ist nur klassischer Vierer geplant. Ach ja. Buchungen werden nur für Viererflights angenommen. Und die Visitor Guidance ist auch nicht ohne… :-) Sollte man vor der Buchung gelesen haben. Von November bis März ist es mit 110 Pfund geradezu geschenkt.
Mit 275 Pfund mit Abstand der teuerste Kurs des exklusiven Kreises. Seit Herr Trump das Resort mit dem Hotel und den Plätzen übernommen hat, sind die Greenfees in die Höhe geschossen. Ein richtiges Schnäppchen ist das sogenannte Sunset Angebot. Ab 15.00 Uhr kann man wochentags den Ailsa Kurs für 125 Pfund spielen. Man muss auf der Website nur etwas suchen, um es zu entdecken…
Royal Troon
Auch kein Schnäppchen. Mit 205 Pfund ist man dabei. Besuchstage sind Montag, Dienstag und Donnerstag. Und für sein Geld darf man dann auch noch eine Runde auf dem recht netten Portland Kurs spielen. Eine Runde nur auf dem Championship Kurs ist für 150 Pfund von Mitte September bis Mitte Oktober möglich. Danach bleibt man bis Mitte April immer unter sich. Gäste haben dann keine Spielmöglichkeit mehr.
Royal St. George’s
Auch etwas komplizierter. Greenfee ist 170 Pfund. Während der Woche ist man als Gast willkommen. Aber ausser Dienstags sind nur 2-Balls zugelassen. Also nur klassischer Vierer… Auch mit den für Mitgliedern reservierten Startzeiten ist es nicht so einfach. Also am besten vorher die Visitor Informations lesen. Günstiger wird es von Dezember bis Februar. Da kann man für 80 Pfund auf den Platz.
Royal Birkdale
Nun kommen wir zu den Kursen an Englands Golf Coast, wie die Region auch genannt wird. Und wir fangen mit dem teuersten Platz an. Royal Birkdale nimmt in der Woche (bei Online Buchung) 195 Pfund. Für 18 Loch von Oktober bis März kostet es dann “nur” 145 Pfund. Dann gibt es sogar noch das Soup and Sandwich Lunch dazu.
Royal Lytham & St. Annes
Hier darf man für eine Runde in der Woche 180 Pfund hinlegen. Billiger kommt man weg, wenn man im November bis Februar spielt. Dann darf man 122 Pfund auf den Tisch des Hauses legen. Ich empfehle hier die Kombi mit Übernachtung im Dormy House und Frühstück und Abendessen. Ist billiger…
Royal Liverpool (Hoylake)
Um den Platz mit angeschlossenen (inoffiziellen) Golfmuseum zu spielen, muss man 175 Pfund berappen. Billiger wird es, wie fast immer, im Winter. Im März kostet es nur 110 Pfund.
Huch. Was machen die bei den aktiven Open Kursen? Na ja. Sie werden die Open in 2019 beherbergen und waren in 1951 der bisher einzige Open Kurs ausserhalb der britischen Hauptinsel. Greenfee ist dort im Sommer 160 Pfund. Im Oktober (haben wir gemacht) kostet es dann nur noch 75 Pfund, bevor das Greenfee dann im Winter auf 60 Pfund sinkt.
Ehemalige Open Kurse
Ein echtes Schmuckstück, welches für heutiges Profigolf viel zu kurz geworden ist. 24 mal fanden auf diesem großartigen Golfplatz die Open statt. 1924 das letzte Mal. Mit 150 Pfund ist man heutzutage dabei. Im Winter von November bis März ist man dann mit 90 Pfund dabei. Ich empfehle die Prestwick Experience mit Lunch im Dining Room nach der Runde. Kostet 20 Pfund mehr und ist ein unvergessliches Erlebnis. Also Clubkrawatte einstecken und buchen.
Royal Cinque Ports
1906 und 1920 fanden dort die Open statt. 1915, 1938 und 1949 waren die Open dort geplant, fielen aber wegen Krieg oder Hochwasser aus. Heute kann man den echten Linkskurs in der Woche für 130 Pfund spielen. Von November bis Februar geht das sogar schon für 65 Pfund.
Prince’s
Der Kurs aus 1906 war der erste, der speziell für den damals neuen, länger spielenden Haskell Ball designed wurde. 1932 fanden dort das einzige Mal die Open statt. Gene Sarazen gewann dort mit dem von ihm erfundenen Sand Wedge. Im Krieg wurde aus dem Platz ein Flugfeld und er bekam nachher nicht mehr sein altes Layout. Heute ist es ein 27 Loch Platz, den man für 60 Pfund im Sommer und 50 im Winter spielen kann.
Das Schnäppchen mit Geschichte. 6 mal fanden auf dem ältesten Golfplatz der Welt die Open statt. Nicht schlecht für einen 9-Loch Platz. Und diese Erfahrung kann sich wirklich jeder gönnen. Für 14,90 Pfund kann man sich fühlen wie ein Open Teilnehmer um 1880. Nach 5 Loch kann man Pause machen bei Mrs. Foremans. Genau wie vor 130 Jahren.