Golf kam nach England durch den schottischen König James VI. Dieser kam nach dem Tod der kinderlosen Elisabeth I auf den Thron in England und wurde dort James I von England. Der gute James kam aus Schottland und brachte zusammen mit seinem Gefolge auch seine Golfschläger mit. Man wohnte im Schloss in Greenwich und hinter dem Haus auf dem Hügel spielte man zum Zeitvertreib etwas Golf. Der Golfsport war in England.
Dies passierte so um 1600. Die Experten streiten noch, ob es sich um den ältesten Golfclub der Welt handelt, aber auf jeden Fall wurde 1608 der Royal Blackheath Golfclub “initiated”. Es dauerte dann knapp 250 Jahre, bis die nächsten Golfclubs in England entstanden. 1864 Royal North Devon und 1865 London Scottish Golfclub. RND hatte ich schon, Royal Blackheath passte nicht, also musste ich den drittältesten Club in England spielen. London Scottish GC.
Mitte des 19. Jahrhunderts waren schottische Grenadiere in Wimbledon Common stationiert. Diese langweilten sich anscheinend und die Offiziere ließen einen 7 Loch Platz um die Windmühle von Wimbledon bauen. Dies war die Basis für den London Scottish GC. 1871 erweiterte Tom Dunn dann den Kurs auf 18 Loch. Ungefähr um diese Zeit wurde es auch erstmals Nicht-Militärs gestattet, Mitglied zu werden. Nun denn. Es ging hin und her, die Mitgliederzahl wuchs, man stritt sich und der zivile Teile (der viel höhere Beiträge zahlen mußte) gründetete einen eigenen Club. Den “Royal Wimbledon GC”. 1908 zog dieser dann ein paar Meter weiter auf den von Willie Park Jun. (der mit Sunningdale Old) gebauten neuen Platz.
Übrigens lernte auch Harry Colt Golf spielen auf dem Platz in Wimbledon Common. Problem bei dem Platz auf dem im Park südwestlich der Londoner City war (und ist) übrigens, dass Spaziergänger (und ganz viele Hunde) überall auf dem Kurs Wegerechte haben. Um die Passanten zu warnen, müssen alle Spieler (auch heute noch) ein rotes Oberteil tragen. Zudem teilt sich der Club den Platz noch mit dem Wimbeldon Common GC. Deren Loch Nummer 1 ist das Loch 12 des LSGC. Ich war ganz schön verwirrt, als dort mit einem Male ein Dreier Flight vor mir einstieg und keine Anstalten machten, mich durchzulassen… (mich hatte keiner gewarnt)
Warum schreibe ich so viel über die Geschichte des Platzes? Ganz einfach. Der Club hat eine tolle Historie, die Menschen waren sehr nett, aber der Platz an sich war sehr “rudimentär”. Teilweise nett angeordnet, aber schlimme Fairways und Grüns. Die Löcher 7 und 13 waren ganz gut, aber der Rest war nicht der Rede wert.
Fazit: Wer Historie mag, keinen Anspruch auf manikürte Plätze hat und für wenig Geld golfen möchte (18 Loch 20 Pfund), sollte hier hin. Wer den super gepflegten, toll designten Platz braucht und bei dem Geld keine Rolle spielt, der soll lieber für 100 Pfund Royal Wimbledon spielen (Maximum Handicap 21).