Lossiemouth hat einiges mit St. Andrews gemeinsam. Und das ist nicht nur, dass in beiden Orten ein Old Course “mitten im Ort” beginnt und endet. Nein, es ist auch ein RAF Flugplatz in der Nähe. Wobei St. Andrews auf jeden Fall den Vorteil hat, dass keine der Landebahnen des Flugplatzes in Leuchars in Richtung des Golfplatzes von St. Andrews ausgerichtet ist. Das ist in Lossiemouth anders. Dort kreuzt eine Landebahn einen Grossteil der Golfplätze. Des Old und des New Courses. Und so ein Düsenjet ist laut. Sehr laut.
Der Platz des Old Courses beginnt und endet, wie bereits erwähnt, im Ort. Vom Abschlag beim Proshop aus geht es direkt in die Dünen. Ein anständiges und nicht zu schweres Anfangsloch. Loch 2 biete dann schon das erste Highlight. Ein Punchbowl Grün. Also eine Schüssel. Wenn man das Grün trifft, bleibt man durch die Form eigentlich immer auf dem Grün. Witzig. Loch 6 ist dann bemerkenswert wegen des Namens. Gordonstoun. Das ist die Privatschule, auf die u.a. alle männlichen Kinder von Queen Elisabeth gingen. Ansonsten ist es nur ein normales, mittellanges Par 3. Im Kopf bleibt dann auch Loch 7. Aber nicht, weil es ein anständiges Linksloch ist, sondern weil man hier schon durch die vielen Planespotter links vom Fairway auf etwas für einen Golfplatz ungewöhnliches aufmerksam gemacht wird. Das Loch ist mitten in der Landebahn des RAF Flugplatzes.
Golf gilt ja allgemein als ruhiger, entspannender Sport. Wenn man aber auf der 7 einen landenden Düsenjet beobachten und vor allem hören kann, wird man dieses Erlebnis so schnell nicht vergessen. Ich habe selten etwas so lautes erlebt. Vor allem nicht während eine Golfrunde. Zu empfindliche Ohren darf man hier nicht haben. Je nach Fortschritt der Runde und Wochentag kann man dieses Erlebnis übrigens auch an den Löchern 8, 10, 13, 14 und 15 erleben.
Aber zurück zum Platz. Die zweiten 9, die mir etwas besser gefielen, begannen mit einem netten, kurzen Par 4. Wer will und kann, kann hier das Grün angreifen. Man muss nur zwischen den beiden Bunkern, die den Grüneingang schützen, durchkommen. Richtig schön ist dann die Strecke der letzten 4 Löcher. 15 – 17 führen die Küste entlang und steigern sich langsam. Beginnend mit einem sehr gut durch Bunker geschützen Par 3. Gefolgt von einem Par 4, bei dem es wichtig ist, mit dem Abschlag des relativ enge Fairway zu treffen. Und vor dem Höhepunkt des Kurses gibt es noch ein Par 5 in den Dünen, bei dem man das Grün mit 2 Schlägen erreichen kann.
Bestes Loch auf dem Platz ist aber die 18. Eines der schönsten Abschlusslöcher, die ich bisher spielen durfte. Im Hintergrund der Clubhaus sehend muss das Abschlag recht präzise sein. Rechts vom Fairway ist Aus. Mauern und Gärten. Und links sind neben dem sehr stark ondulierten Fairway viele, fiese, kleine Topfbunker versteckt. Wenn man das aber gemeistert hat, wartet der Schlag hinauf in das Grün unterhalb des Clubhauses. Das Grün ist sehr groß und nur von zwei Bunker auf der linken Seite geschützt. Also lieber etwas mehr rechts halten und das Loch schön mit wenig Putts beenden.
Für die Zeit nach der Runde bietet das Clubhaus übrigens auch eigene Whiskyabfüllungen an. Wer möchte kann auch die sogenannte Whiskey Experience buchen. Dann gibt es nach der Runde ein Whisky Tasting. Oder man macht es wie unsere Gruppe und nimmt nur ein Getränk und einen kleinen Snack zu sich und macht das Tasting später in einer der vielen Destillerien rund um Elgin.
Fazit: Guter Linkskurs mit einigen netten Löchern. Nur teilweise etwas sehr laut.
Gespielt am: 19.09.2016