Berlin war vor der Wende nicht gerade als Golfhotspot in Deutschland zu bezeichnen. Die Stadt selber ist es heute immer noch nicht. Nach der Wende aber entstanden rund um Berlin und den Berliner Ring eine große Anzahl an neuen Golfplätzen. Einer von Ihnen ist der Golf u. Country Club Motzener See südöstlich von Berlin nahe der A 13 gelegen.
Der Club war der erste, der 1991 nach der Wende um Berlin seine Pforten öffnete. Ab 1992 waren dann auch 18 Loch zu bespielen. Seit 2013 kann man dort nun 27 Loch bespielen. Mein Besuch dort fand Anfang Juni statt, als in Brandenburg die ersten Hotels nach dem langen Lockdown wieder öffneten. Das Hotel, was ich für den Trip fand, hatte in der Nacht nur 4 Gäste. Irgendwie spooky mit so wenigen Personen im Hotel. Aber darum geht es hier nicht. Es geht um den Platz in Motzener See.
Bei meinem Besuch spielte ich die Kombi B/C. Diese beinhaltete die 2013 dazugekommenen Löcher. Die Erweiterung wurde übrigens, wie auch der Ursprungsplatz, von Kurt Rossknecht vorgenommen. Die neuen Löcher befinden sich ausschließlich im Wald. Das gibt dem Platz einen ganz anderen Charakter. Vorher war der 18 Loch Platz fast vollkommen in offenen Gelände. Durch den Wald hat der Platz viel an Abwechslung gewonnen.
Die Runde auf dem B/C Kurs beginnt mit 2 mittellangen Par 4 (beide um 330m). Beide nicht allzu anspruchsvoll. Loch 2 fand ich bei meiner Runde als Erstspieler vom Abschlag aus etwas unübersichtlich. Das legt sich aber ab der zweiten Runde auf dem Kurs. Danach geht es in den Wald. Dort ist man als erstes mit einem Par 5 konfrontiert. Laut Handicap Verteilung das schwerste Loch der Runde. Das lag sicher auch an der Länge, die mir 560m nicht gerade kurz war.
Danach ging es weiter durch den Wald mit einer vernünftigen Mischung aus kurzen und längeren Löchern. Einige Mal hatte man dort im Wald Wasserhindernisse installiert. Das ist sicher Geschmacksache. So etwas kann man aber auch weg lassen in einem Platz, der im Wald ist. Die erste Hälfte endete mit einem 400 Meter Par 4, das mit einem erhöhten Grün vor einem See endete.
Die zweiten 9 am Motzener See beginnen wieder mit zwei Löchern in offenen Gelände. Hierbei bleibt Loch 10 im Kopf. Ein kurzes Par 3 mit einem Inselgrün. Da das Grün nicht allzu groß ist, kann mancher hier Probleme bekommen. Die 4 Löcher im Wald gefielen mir etwas besser als die Waldlöcher im ersten Teil. Sie waren für meinen Geschmack ein wenig fairer und spannender gestaltet.
Den Abschluss der Runde bilden 3 Löcher, die sich mehr oder weniger um den schon mal erwähnten See winden. Ein Par 4, ein Par 3 und ein Par 5 zum Ende. Das Par 3 find ich irgendwie nicht so spannend. Es wirkte mehr als Weg zum Abschlag der 18, den man mit einem kurzen Loch bebaut hat. Die 18 war dann recht spannend. Für Longhitter ist das ein netter Risk & Reward Loch. Wer die Länge hat, kann das Grün bei gutem Abschlag mit Schlag 2 angreifen. Für alle anderen ist das Grün mit 3 präzisen Schlägen gut zu erreichen.
Der Motzener See ist alles in allem ein anständiger Platz. Die Löcher waren fair und die Grünkomplexe waren in Ordnung. Aber nichts, bei dem man “wow” sagt. Die Wege zwischen manchen Löchern waren etwas lang, aber noch im Rahmen. Nur einmal musste ich etwas länger schauen, wo ich als nächsten hin musste. Das war der Weg von B8 zu B9. Dort half aber der Schleicherflight, hinter dem ich oft warten musste. Beim warten auf die 3 langsamen Herren vor mir halfen aber die Bänke, die an jedem Abschlag platziert waren. Das der Platz mit ein paar Löchern fast an die A13 grenzt, hört man zwar, aber es ist nicht allzu laut. Die Terrasse nach der Runde gefiel mir übrigens auch ganz gut. Schöne Ausblicke über einen Teil des Platzes. Und das Essen war auch recht gut.
Gespielt am 03.06.2021