Mulranny gehört zu den Golfplätzen, an denen man vorbeifährt, wenn nicht unbedingt dahin will. Der Ort liegt für den durchschnittlichen Golfurlauber in Irland nicht auf dem Weg zwischen den bekannten Plätzen. Vielleicht noch, wenn man auf dem Weg von Lahinch nach Carne ist. Sonst muss man schon sehr große Umwege machen.
Der Platz in Mulranny ist das, was man ursprünglich nennen kann. Nichts gebaut oder designed. 1896 wurde der Club gegründet und war immer ein Ort des sozialen Treffpunkts für die Einheimischen. In den Chroniken des Clubs ist zu lesen, dass der Platz mal 18 Loch hatte, aber 9 Loch an das Meer verloren gingen. 2014 wurde der Platz durch einen Wintersturm noch einmal schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Selbstverständlich ist Mulranny nicht das, was sich der durchschnittliche Golfer von einem tollem Platz und Club für seinen Urlaub vorstellt. Das Clubhaus ist ein größerer Container und das geringe Greenfee zahlt man dort in eine Honestybox. Auch der Platz ist sehr einfach gestaltet. Man hat ein paar blinde Löcher und die Grüns sind wegen der Schafe auf den Platz eingezäunt.
Aber ganz ohne gutes Spiel kann man die Runde hier auch nicht mit einem gutem Ergebnis schaffen. Und für alle, die Abwechslung auf 18 Loch benötigen, bietet jeder Abschlag 2 verschiedene Tees, die das Loch ganz anders spielen lassen. Meine Favoriten sind auf jeden Fall die beiden letzen Löcher. Die 8 ist ein kurzes Par 3, bei dem das Grün nicht voll einsehbar ist und das letzen Loch spielt sich bergauf über einen Bach zum hoch gelegenen Grün, bei dem man das Ziel natürlich nicht einsehen kann.
Es ist für mich kein Wunder, dass der Platz zu einem der besten 20 9-Loch Plätze der Welt gewählt wurde. Hat er verdient. Wer also in der Region ist, darf hier nicht einfach vorbeifahren. Man verpasst einen spassigen Golfplatz.
Fazit: Ein spaßiger Platz, der nicht mit modernem Golf zu tun hat.