Seien wir doch mal ehrlich: Es gibt keinen wirklich guten Golffilm. “Caddyshack”, “Tin Cup”, “The Greatest Game Ever Played” … alles irgendwie in Ordnung, aber mehr auch nicht. Meist triefen sie vor Kitsch und Pathos und häufig sehen die Schwünge der Hauptdarsteller auch noch grauenhaft aus (Ich sag nur: Don Johnson). Der große Golffilm unserer Zeit (bzw. aller Zeiten) muss erst noch gedreht werden. Jetzt gibt es wieder zwei Versuche, diesen vakanten Titel zu erringen.
Beim ersten Kandidaten handelt es sich um die Romanverfilmung “Golf is the Kingdom”. Ein absolutes Lowbudget-Projekt, das in Schottland spielen soll, aber in Bandon Dunes, Oregon, gedreht wurde. Das Werk von Michael Murphy galt jahrzehntelang als unverfilmbar … und genau deshalb könnte die Kinoproduktion der totale Murks sein. Die Handlung ist minimal und sprunghaft, der Golfansatz ist höchst philosophisch. Hinzu kommt der Klassiker: die Regisseurin hat keine Ahnung vom Golfsport. In der “New York Times” findet sich allerdings eine recht wohlwollende Kritik. Mir schwant Übles.
Auch der zweite Anwärter basiert auf einem Buch. Der etwas lange Titel “Golf’s Sacred Journey: Seven Days at the Links of Utopia” wurde glücklicherweise auf “Seven Days in Utopia” eingekürzt. Die Story: Junger PGA-Tourpro in der Sinnkrise findet Schwung und Liebe in einem Kuhkaff. Alles schön mit den klassischen Weisheiten wie “You have to see it, to feel it, to trust it” angereichert. Meister Yoda lässt grüßen! Robert Duvall spielt mit. Und KJ Choi auch (den hatte ich mir eher in einem Remake von Goldfinger in der Rolle des Oddjob vorgestellt). Klingt irgendwie auch nicht besser als Kandidat 1.
Mal abwarten. Beide Randsportart-Filme werden in Deutschland wohl nicht im Kino zu sehen sein und – wenn überhaupt – bei uns im DVD-Regal landen.
Homepage “Golf is the Kingdom”