Irgendwann waren auch die Tage in Neuseeland vorbei und es ging weiter nach Australien. Sydney war das nächste Ziel unserer Tour um die Welt. Selbstverständlich bietet der Ort viele Sehenswürdigkeiten, die man sich natürlich ansehen muss. Aber einen unserer 4 Tage vor Ort hatten wir reserviert für eine Runde auf dem vorab hochgelobten Platz des New South Wales GC.
Wie schon fast üblich, hatten wir uns nicht für eine normale Anreise zum Golf entschieden. Wir hatten kein Auto und der Platz lag ca. 18 Kilometer südlich von Sydneys Zentrum entfernt. In diesem Fall hilft das Smartphone und die Karte von Google. Ziel eingeben. Reiseart öffentliche Verkehrmittel. Und schon weiß man wie man zum Golf kommt. Gut, wir mussten noch die Bushaltestelle finden, herausfinden dass man Tickets nur in bestimmten Kiosks bekommt und natürlich den richtigen Bus bekommen. Als das alles geschafft war, genossen wir einfach die 40 Minuten Fahrt Richtung La Perouse. Die Halbinsel, auf der sich der New South Wales GC und der Platz befinden. Um zum Clubhaus zu kommen, mussten wir aber noch knapp 10 Minuten zu Fuß gehen, da der Club leider keine eigenen Bushaltestelle hatte… :-) Ich denke, an dem Tag waren wir die einzigen spielenden Gästen, die mit dem Bus angereist sind.
Der Empfang war, wie so oft bei den “Topclubs” freundlich reserviert. Die Leihschläger machten einen vernünftigen Eindruck und der Regen, der uns während der Busfahrt begleitete, hörte auch netterweise auf. Der Blick von der Clubhausterrasse auf den Platz liess auf eine schöne Runde hoffen. Als Begleiter für unsere Runde bekamen wir ein Ehepaar aus Malmö zugewiesen (Zitat: “They are also from Europe. Maybe you speak the same language….” :-) ) Per und Anett stellten sich im Laufe der Runde als sehr nett heraus. Wir hatten alle ungefähr ein Spielniveau und genossen gemeinsam den tollen Platz.
Der Platz (derzeit bei GOLF DIGEST auf Platz 33 in der Welt) beginnt verhalten mit einem kurzen Par und einem mittellangen Par 3. Beide waren durch erhöhte und sehr schnell Grüns gekennzeichnet. Loch 3 ist dann schon interessanter. Blinder Abschlag und dann Dogleg nach links. Das Par 4 an Loch 4 war eher eine Art “Transportloch” auf dem Weg zum visuellen Höhepunkt des Platzes im New South Wales GC. Das Par 5 von Loch 5 startet mit einem blinden Abschlag über eine Menge Gemüse. Schlag 2 ist dann wieder blind zu schlagen. Ein Hügel auf dem Fairway. Wenn man dann den Hügel bestiegen hat und den Ausblick sieht, ist man erstmal atemlos. Nicht wegen des Weges den Hügel hinauf, sondern wegen des großartigen Blicks auf über Botany Bay Richtung Pazifik. Jeder Flight, der zum ersten Mal dort ist, stoppt erstmal und macht Fotos. Ich glaube, diese Pause ist bei der empfohlenen Spielzeit schon einbezogen. Am Ende des Fairways wartet dann das auf Felsen gebaute Grün und der berühmte Abschlag von Loch 6. Einfach schön.
Auch der Rest der Runde ist klasse. Zwar spielt man ausser an Loch 14 nicht mehr direkt am Meer, aber es ist trotzdem ein großartiger Golfplatz, der zurecht unter den Top 50 der weltbesten Golfplätze ist. Weiter erwähnenswert ist noch die 16. Ein tolles Par 4 mit Dogleg links, bei dem man Richtung Grün einen tollen Blick auf das Meer hat. Den Abschluss bietet das teilweise kontrovers diskutierte Par 5 Richtung Clubhaus. Leichtes Dogleg links mit insgesamt 12 tiefen Topfbunkern entlang des Fairways. Die Runde war zu Ende und nach 4 Stunden mit perfektem Wetter kamen die ersten Wolken, als wir auf der 18 waren. Duschen, umziehen, etwas trinken und es ging zurück zum Bus. Der Regen begann dann wieder, als wir grade im Bus sassen. Irgendwie hatten wir wirklich Glück mit dem Wetter. Der Sachbearbeiter, der an dem Tag für das Wetter südlich von Sydney zuständig war, muss Golfer sein.