Nach dem einen Tag auf Lanzarote ging es weiter nach Teneriffa. Da unser Schiff einen etwas längeren Aufenthalt hatte, ging es diesmal mit einem Taxi etwas westlich vom Flughafen Teneriffa Nord. Das ist der für die spanischen Inlandsflüge. Ausgesucht hatte ich mir den Real Club de Golf de Tenerife.
Der Club im Norden der Insel ist mit seiner Gründung 1932 der zweitälteste Golfclub Spaniens (nach Las Palmas) und befindet sich weitab der normalen Ströme golfender Urlauber. Hier spielen zumeist spanische Mitglieder aus Santa Cruz oder La Laguna. Auf dem Platz sind Touristen sicher in der Minderheit. Als wir unsere Runde absolvierten gerieten wir in den Damentag. Die waren aber sehr entspannt und liessen uns durchspielen.
Den Platz darf man ohne weiteres als hügelig bezeichnen. Und wer ohne Cart spielt, sollte schon etwas Kondition haben. Die ersten 5 Loch gehen nur bergauf. Teilweise hat man “blinde” Abschläge und die meisten Grüns sind etwas erhöht angelegt. Sehr groß sind diese übrigens nicht. Was das anspielen oft schwieriger macht. Von der 6 bis zu 9 geht es wieder bergab. Auf der Suche nach dem Abschlag von Loch 6 haben wir uns etwas verlaufen. Da musste uns ein Greenkeeper den Weg zeigen.
Loch 6 ist dann auch für mich das ungewöhnlichste Loch auf dem Platz. Ein Par 4 mit nur 246m von Gelb. Es geht etwas bergab und man spielt über eine Baumreihe und einen Weg. Hier wird es sicher genug geben, die das Grün direkt angreifen. Nur aufs Grün rollen kann der Ball hier nicht. Vor dem Grün ist über die ganze Größe ein Bunker platziert. Und 250m carry muss ein Normalspieler auch erstmal drauf haben. Das Par 3 an Loch 7 ist auch ganz spannend durch den Bach vor dem Grün. Und die 8 hat auch seine Reize. Ein Par 4 mit einem bewachsenen, tiefen Krater rechts vor dem Grün. Für mich die 3 interessantesten Löcher auf den ersten Neun.
Von der 10 bis zur 12 geht es wieder bergauf. Mein Favorit war dort Loch 10. Ein kürzeres Par 5 bergauf, welches auch laut Rating das schwerste Loch auf dem Platz ist. An Loch 13 kommt man dann zum einzigen echten Dogleg auf dem Platz. Wer hier seinen zweiten Schlag bergab auf das nicht allzu große Grün platziert, hat eine gute Birdiechance. Die 15 ist ein nettes Par 5, bei dem man aber beim zweiten Schlag über einen an dem Tag gut genutzten Spazierweg schlagen muss.
Die 16 ist dann mein persönlicher Favorit auf dem Platz des Real Club de Tenerife. Ein 164 Meter Par 3 bergauf auf ein längliches Grün. Rechts neben dem Grün ist ein Abgrund und links ist ein großer Bunker platziert. Und gut aussehen tut das ganze auch. Die beiden letzten Löcher verlaufen beide sehr gerade bergab Richtung Meer. Auch wenn das noch sehr weit entfernt ist. Vor allem das Par 4 der 17 ist sehr spektakulär. Es geht vom Abschlag aus sehr steil bergab und vor dem Grün ist ein großer Graben. Die 18 ist in Ordnung, aber nicht unbedingt erwähnenswert.
Der Platz und die Atmosphäre im Club haben mir sehr gut gefallen. Es gibt feine Golflöcher, tolle Aussichten und nach der Runde nettes spanisches Essen. Der Platz hat meine Erwartungen, die aufgrund der 4 gespielten Plätze im Oktober nicht allzu hoch waren, übertroffen. Man sollte hier auf jeden Fall mal spielen, wenn man öfter auf Teneriffa ist und nicht nur die Plätze im Südwesten möchte. Ist etwas anderes. Mehr spanisch. Ach ja. Das Wahrzeichen der Insel, der Gipfel des Teide, ist übrigens nur von der Range aus zu sehen. Falls er nicht gerade vom nicht seltenen Nebel verdeckt ist.
Gespielt am 13.01.22