Die Erfolge von Rory McIlroy, Darren Clarke und Graeme McDowell führten dazu, dass Nordirland noch mehr in das Bewusstsein der Golfer weltweit rückte. Dies sorgte auch dafür, dass man sich in Nordirland vermehrt darum bemühte, die British Open nach 1951 wieder mal nach Nordirland zu bringen. Im Juni diesen Jahres teilte die R&A mit, dass Royal Portrush eingeladen wurde, die British Open (wahrscheinlich) im Jahre 2019 wieder einmal auszutragen. Dies war für mich das Startsignal, eine Reise dorthin zu planen. Denn mit den British Open wird sich der Platz etwas verändern. Die Löcher 17 und 18 werden für die Open mit Löchern des Valley Courses ersetzt. Und grade die 17 enthält einen prägnanten Bunker. Big Nelly heißt das gute Stück. Hoch und tief. Eigentlich nicht im Spiel für die meisten. Aber für mich ein wichtiger kulturhistorischer Bestandteil des Platzes. Nachdem ich schon im Cape Bunker in Royal North Devon, im Himalaya Bunker in St. Enodoc und im Sahara Bunker in Prestwick lag (den Hell Bunker in St. Andrews konnte ich vermeiden… :-)), wollte ich Big Nelly unbedingt spielen, bevor er möglicherweise Platz machen muss für Hospitality Zelte.
Gespielt wurde Anfang Oktober. Grund dafür war, dass das Greenfee dann “nur” 75 Pfund kostete. Im Vergleich zu den 150, die man zwischen Mai und September nimmt, ein echtes Schnäppchen. Im Gegensatz zu sonst, habe ich auch nichts vorab gebucht. Ich dachte, dass der Oktober nicht wirklich ausgebucht sein wird. War er dann auch nicht. Beeindruckt hat mich dann das Büro des Clubs. 4 stark beschäftigte Menschen saßen dort, als ich nach einer Startzeit für den nächsten Tag fragte (“No Problem, Sir”). Nicht schlecht, wenn ein Golfclub so viele Menschen in seinem Sekretariat beschäftigen kann. Nachher sagte man mir dann ein Einheimischer, dass knapp 10.000 Greenfees pro Jahr für den Dunluce Kurs verkauft werden. So schlecht kann es denen ja nicht gehen.
Der Platz gehört für mich zu den besten, die ich bisher spielen durfte. Perfektes Linksterrain, teilweise sehr stark ondulierte Grüns, perfekte Mischung aus langen und kurzen Löchern und natürlich, bei einem Platz, dem Harry Colt seinen Stempel aufgedrückt hat, großartige Par 3 Löcher. Es ist schwierig, bestimmte Löcher herauszustellen. Vor allem die Löcher 3 bis 17 sind allesamt klasse. Im Kopf bleiben auf jeden Fall die Löcher
– 5 (mittellanges Par, mit dem Grün auf den Klippen)
– 8 (schönes Par 4 durch hohe Dünen, bei dem der Schlag ins Grün fast blind ist. Nur ein grosser schwarz/weißer Stab zeigt die Richtung an)
– 13 (Par 4 mit einem großartig verteidigtem Grün)
– 14 (“Calamity” 210 Yard Par 3. Was für ein Loch! Slicer könnten hier ein Problem bekommen. Hinten links ist das Ziel…)
– 16 ( Relativ langes Par 4 mit Dogleg rechts. Fairway sehr gut mit gefährlichen Bunkern bestückt)
Der Grund, warum es keine 10 von mir gibt, sind Loch 1 und 18 (1 zu nah an der A2 und die 18 ist nur geradeaus). Zudem sind die Par 5 für sehr gute Spieler zu einfach. Ach ja. Big Nelly musste ich natürlich auch als einziger unserer Gruppe von 7 Spielern testen… 3 Versuche brauchte ich, um herauszukommen…