Um meinen Horizont, was Golfplätze in Deutschland betrifft, etwas zu erweitern, ging es im Juni für ein paar Tage in den Süden Deutschlands. Es ist ja oft schwierig die passenden Plätze für so einen Trip auszusuchen. Und man vermisst sicher auch ein paar nette Plätze, wenn man nur nach Berichten von anderen Bloggern und den spärlich vorhandenen Ranglisten für deutsche Golfplätze schaut. Für die paar Tage im Allgäu fiel die Wahl für dieses Mal auf die Sonnenalp.
Die Sonnenalp ist ein 100 Jahre altes Hotelresort, welches sich über die Jahrzehnte einen Ruf als Luxusresort aufgebaut hatte. 1974 kam der Inhaber auf die Idee mal etwas neues zu machen und liess von Donald Harradine den ersten hoteleigenen Golfplatz in Deutschland bauen. Den Sonnenalp Platz. 2004 kam noch der Platz “Oberallgäu” von Kurt Rossknecht dazu. Ich hatte mich mich aber für diesen Aufenthalt im Allgäu für den Sonnenalp Platz entscheiden. Vielleicht, weil ich mit Donald Harradine gute Erfahrungen gemacht hatte.
Der Sonnenalp Platz befindet sich ein paar hundert Meter entfernt von der Hotelanlage und man hat beim ersten Blick den Eindruck, dass es etwas mehr rauf und runter gehen wird während der Runde. Dass es dann doch nicht so schlimm war, sahen wir noch nicht. Vom Abschlag aus hatten wir den Eindruck, dass es nur steil bergauf geht. Das Grün war noch nicht zu sehen. Als wir das Par 5 von Loch 1 hinter uns hatten, wollte die Reisegolferin fast schon aufhören. Sie war vollkommen aus der Puste. Zum Glück waren die nächsten Löcher nicht so steil. Teilweise ging es sogar etwas bergab.
Nachdem man die letzte große Steigung am Par 4 von Loch 5 hinter sich hat, kommt man auf eine Art Plateau. Ein altes Moor. Hier befinden sich 8 Löcher und hier sind keine großen Steigungen mehr zu bewältigen. Leider ist hier auch kein Loch, was einem länger im Kopf hängen bleibt. Normaler deutscher Durchschnitt mit ein paar schönen Aussichten und einem Par 3 über Wasser. Positiv zu erwähnen wäre auf diesem Teil noch das nette Halfwayhaus zwischen der 10 und der 11.
Nach dem guten Verbindungsloch 14 (Par 4 mit Dogleg rechts) geht es zurück in den Wald Richtung Clubhaus. Die letzten 4 Loch liefern eine für mich bisher ungewohnte Kombination. 3 (kürzere) Par 5 und zwischendrin ein Par 3. Alle nicht schlecht, aber nichts spektakuläres. Zum Abschluss bietet man den Gästen auf der Terrasse noch ein kleines “Spektakel”. Das Grün des Abschlussloches ist an 3 Seiten von Wasser umgeben. Als ich nachher auf der Terrasse saß, spielte jeder nachfolgende Flight mindestens einmal ins Wasser. Kann man so machen. Muss man aber nicht.
Das Restaurant des Clubhauses sollte man sich nach der Runde ruhig gönnen. Der Erdbeerkuchen war Weltklasse. Der Rest der Karte war dann sicher auch in Ordnung. Der Platz ist ein netter Urlaubsplatz, gehört aber nicht zur deutschen Oberklasse. Trotzdem hat die Runde Spaß gemacht. Im Kopf geblieben sind mir Loch 5, ein Par 4 bei dem man lang genug sein muss, um beim zweiten Schlag die Fahne sehen zu können und Loch 15. Ein kurzes Par 5 durch den Wald mit Dogleg links, bei dem auch ein Shorthitter wie ich mit zwei Schlägen aufs Grün kommen kann.
Fazit: Schöner Urlaubsplatz, den man im Allgäu mal gespielt haben sollte.
Gespielt am 19.06.2019