Ich lehne mich mal aus dem Fenster: James Hahn ist derzeit die coolste Sau auf der PGA Tour. Der Sohn eines Driving-Range-Besitzers spielt mit 31 Jahren eine verdammt gute Rookie-Saison (knapp 750.000 Dollar Preisgeld in 2013), schaut sich angeblich noch immer Schwungtipps auf YouTube an und ist ein pfiffiges Kerlchen.
Bekannt wurde der Mann Anfang des Jahres dank seiner Feierlichkeiten am legendären 16. Grün des TPC Scottsdale bei den Waste Management Open. Hahn spielte Birdie und ging dann ab wie Schmidts Katze Gangnam Style (man beachten die leicht verstörten Kommentatoren). Dem traditionell betrunkenem Publikum gefiel es, mir auch.
So richtig lieb habe ich den Kerl allerdings seit einem Interview mit dem Golfchannel (das leider nicht mehr online ist). Dort erzählt er unter anderem von seinem Rauschmiss aus dem College-Team. Bei den Cal Golden Bears fiel er in Ungnade, weil er anscheinend ein überhebliches Arschloch mit Hang zu ausgelassenen Feten war. Der Coach zitierte ihn im vierten Jahr in sein Büro und dort wurde Hahn vor versammelter Mannschaft gefeuert.
Nach der Uni versuchte er sich 2003 kurz als Profi – und war nach drei Monaten Pleite. Irgendwie hielt Hahn die Saison noch durch. Am Ende gab er das Golf spielen auf und sattelte um. Er versuchte sich als Werber, Börsenzocker und Damenschuhverkäufer. Richtig erfolgreich war er nach eigenem Bekunden nur in letzterem Job. Ein Jahr lang fasste der Mann keinen Schläger an – ehe der Ergeiz ihn wieder packte.
Hahn spielte in den kommenden Jahren mit mäßigem Erfolg auf der US Pro Golf Tour, der Gateway Tour und der koreanischen Tour ehe er auf der Canadian Tour sein Glück versuchte und dort 2009 sogar zwei Turniere gewann. Danach ging es auf die Nationwide bzw. web.com-Tour. 2012 erspielte er sich die PGA-Tour-Karte. Eine absolut geile Grinder-Karriere, die allen Spätstartern Hoffnung macht.
Es gibt aber noch einen Grund, warum ich Hahn so mag: Der Golfchannel-Strahlemann kam beim Interview nämlich nicht ganz so gut weg.
GC-Pfeife: “Ihr Spitznahme auf der PGA-Tour und auch auf der web.com-Tour ist der “asiatische Brad Pitt”…
Hahn: “Und ich habe gehört, man bezeichnet Brad Pitt als weißen James Hahn !?”
Wer die Dummheit eines Reporters so charmant bloßstellen kann, der verdient einen Platz im Team Golfnerd.
James Hahn auf Twitter folgen.
Das klassische In-The-Bag… aber zur Abwechslung unterhaltsam.
Nettes und witziges google-Hangout mit Hahn.
Cooler typ, cooler Sponsor.
http://www.youtube.com/watch?v=It2fGBPgeAU