Week in Review: Ausgabe 12/2011

Langer muss Däumchen drehen

Es wäre so schön gewesen. Theoretisch hätte es beim Masters in den ersten zwei Runden erstmals einen rein deutschen Flight geben können. Bernhard Langer als ehemaliger Sieger, Martin Kaymer als Weltranglistenerster und Alex Cejka als einer der Top-Platzierten der U.S. Open waren für das erste Major des Jahres qualifiziert. Doch ausgerechnet Langer, der 27 Mal in Folge angetreten ist, muss jetzt aufgrund einer Daumenverletzung einen Rückzieher machen. Vor einem halben Jahr war er mit dem Fahrrad unterwegs zum Strand als er sich beim Betätigen der Fußgängerampel die Bänder im Daumen verletzte. Weil es nicht richtig diagnostiziert wurde, spielte er mit der Verletzung weiter und gewann sogar. Warum also jetzt die OP, die ihn zwei Monate außer Gefecht setzt? Ganz einfach: Beim Masters verpasste er die letzten Jahre immer den Cut, während er sich bei den anstehenden Senioren-Majors im Sommer eine reelle Siegchance ausrechnet.

Schwarz, Rot, Gal

Ein sehr weiser Golfbeobachter (hüstel) hat für 2010 den ersten Sieg von Sandra Gal auf der LPGA-Tour vorausgesagt. Er hat sich lediglich um drei Monate geirrt. Bei der Kia Classic gewann die 25-Jährige als zweite Deutsche nach Tina Fischer (2001 Asahi Ryokuken International Championship) auf der amerikanischen Damentour. Allerdings benötigte sie ein klein wenig Hilfe dabei. Schlaggleich mit der Weltranglistenzweiten Jiyai Shin ging Gal auf die letzte Bahn und schlug ein Sand Wedge tot an die Fahne zum Birdie. Doch zuvor hatte schon Shin ihren Ball 120cm ans Loch gelegt. Alles sah nach einem Playoff aus bei dem die Koreanerin sicherlich favorisiert gewesen wäre. Doch die “Final Round Queen” Shin bekam das Zittern, verschob ihren Putt und bescherte der souverän lochenden Gal den Siegerscheck über 255.000 Dollar sowie einen Sprung in der Weltrangliste von 100 auf 44. Dennoch hat Gal bizarrerweise keine Chance auf eine Teilnahme am Solheim Cup, zu dem nur Mitglieder der Ladies European Tour zugelassen sind.

Adi, stoll auf!

Die Spieler der PGA Tour sind gerade nicht gut aufeinander zu sprechen. Der Grund sind die in normalen Golfclubs längst verpönten Metall-Spikes. Ausgelöst hat das Ganze mal wieder Ian Poulter mit seinem Twitter-Account, der sich über seine Kollegen mit Metall Spikes ausließ. Rory McIlroy fühlte sich angegriffen, schoss zurück und brachte Poulter mit der Bemerkung auf die Palme wenn er schneller schwingen könnte, würde er auch welche brauchen. Doch dabei blieb es nicht. Wie Stephanie Wei berichtet, pflaumte Stephen Ames den Vor-Flight an, ob einer von ihnen Metall-Spikes tragen würde. Ames und Poulter haben sicherlich Recht mit ihren Beschwerden, aber ich würde gerne ihre Spike-Marken gegen unseren Schneepilz tauschen.

Fritsch Re-Rank Watch

Zweiter Start auf der European Tour, erste Top-Ten-Platzierung. Mit diesem Beginn seiner ersten European-Tour-Saison hätte vermutlich auch Florian Fritsch selber nicht gerechnet. Besonders wenn man bedenkt, wie seine deutschen Vorgänger in ihre erste volle Saison gestartet sind.

Alex Cejka (1992): MC, 65, 35, 28, MC, MC, 24, 34, 52, 74: 24593 Euro
Sven Strüver (1993): 38, 9, 16, 20, MC, MC, 33, MC, 65, 33: 33903 Euro
Marcel Siem (2002): MC, MC, T-31, T-10, MC, MC, MC, MC, MC, MC: 35504 Euro
Martin Kaymer (2007): MC, MC, MC, MC, MC, 20, MC, 15, 3, 14: 153875 Euro
Stephan Gross jr. (2010): MC, MC, MC, 64, 41, MC, MC, 57, MC, MC: 8900 Euro
Florian Fritsch (2011): MC, 8: 22467 Euro

Viel wichtiger ist jedoch wie es mit dem vermaledeiten Re-Ranking ist und da war der 8. Platz von Fritsch schon einmal Gold wert. Im virtuellen Klassement hat er sich damit von Platz 26 auf Platz 13 (seine momentane Position ist 11) nach oben katapultiert. Allerdings ist der Abstand zum 12. Platz mit 5000 Euro genauso groß wie nach unten auf Platz 26. Fritsch bleiben somit noch drei Turniere bis zum Re-Ranking um seine Position zu festigen und sich in die Open de France und Co. zu spielen.

Schottenwoche

Bevor der Schotte Martin Laird das Arnold Palmer Invitational gewann – oder besser gesagt derjenige war, der sie am wenigsten verlor – hatte sein Landsmann Paul Lawrie schon bei der Open de Andalucia auf ähnliche Art den Sieg eingefahren. Der Open-Champion von 1999 (als Jean Van De Velde den sicher geglaubten Claret Jug im Barry Burn versenkte) hatte seit neun Jahren nicht mehr gewonnen. Überhaupt ist es erst der zweite schottische Sieg auf der European Tour seit drei Jahren. Wenn man bedenkt wie dominant ein Colin Montgomerie früher war, ein ziemlicher Absturz für die Geburtsnation des Golfsports.

Die Scorekarte hätte von mir sein können


So ein Ergebnis sieht man selten von einem PGA Tour Profi, noch dazu von einem so gestandenen wie Paul Goydos. Mit einer 85 erzielte der Amerikaner das schlechteste Ergebnis bei der Arnold Palmer Invitational seit 2006. Damals erzielte Teaching Pro Clint Avret eine 87. Doch auf der dürfte es schwer gehabt haben, die 7-Loch-Strecke hinzulegen, die Goydos von 6 bis 12 spielte. Ein Doppelbogey, vier Bogeys und zum krönenden Abschluss noch mal die unschlagbare Doppel- Triple-Combo für eine 11 über Par. Man muss schon weit in der Geschichte zurückgehen, um bei Corey Pavins Ryder-Cup-Assistenten ein ähnliches Ergebnis zu finden. Im Februar 1993 spielte er bei der Buick Invitational eine 87.

Kein Masters für Manassero

Er war der jüngste Spieler, der sich je für das Wochenende beim Masters qualifiziert hat. Er gewann im vergangenen Jahr den Silver Cup für den besten Amateur beim Masters. Er kämpfte sich ins Achtelfinale des Accenture Match Play. Sein realer Durchschnittswert in der Weltrangliste würde ihn auf Platz 35 bringen. Aber weil Matteo Manassero nicht genügend Turniere gespielt hat, ist er nach seinem verpassten Cut in der letzten Woche offiziell nur 55. und nicht für das diesjährige Masters qualifiziert. Stattdessen dabei: Yuta Ikeda, der in seinen letzten 12 Zählspiel-Runden 31 über Par spielte und beim Matchplay in der ersten Runde rausflog. Es wäre schön wenn die hohen Herren von Augusta National dem italienischen Nachwuchstalent eine Sondereinladung zukommen ließen – als Veranstalter eines Einladungsturniers wären sie dazu problemlos in der Lage.

Die 10 heißesten Golfer auf dem Planeten

Es scheint irgendwie, als würden derzeit alle Top-Golfer des letzten Jahres in einer Krise stecken. Mickelson und Woods laufen weiter ihrer Form hinterher, Graeme McDowell verpasste den Cut und Bubba Watson und Hunter Mahan kamen unter ferner liefen ein. So findet sich mit Martin Laird plötzlich jemand in den Top 10, den kaum einer auf der Rechnung hat. Aber: Ganz unabhängig von seinem hart erkämpften Sieg hat er dieses Jahr schon eine großartige Bilanz. Drei Top Ten in Folge, darunter eine bei der Cadillac Championship und nur einen verpassten Cut in den letzten 18 Starts.

  1. Nick Watney (-)
  2. Martin Kaymer (-)
  3. Luke Donald (-)
  4. Matt Kuchar (+1)
  5. Graeme McDowell (-1)
  6. Martin Laird (new)
  7. Bubba Watson (-1)
  8. Franceso Molinari (-1)
  9. Dustin Johnson (-)
  10. Paul Casey (-)

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