Bereits im vergangenen Jahr habe ich mich (zu weit) aus dem Fenster gelehnt und versucht in die Kristallkugel zu schauen und 10 Prognosen für 2010 aufgestellt. Das Ergebnis war durchwachsen und eines davon kann sogar erst 2011 beantwortet werden weshalb für das kommende Jahr gleich 11 Prognosen aufgestellt werden. Bevor wir aber zu den neuen Prognosen des Astro-Linksgolfers kommen, heißt es Bilanz zu ziehen und sich der Schmach zu stellen.
Folgende kühne Behauptungen traten ein:
Knapp daneben:
Voll daneben:
3 von 9 ist nicht gerade berauschend. Das muss besser werden in 2011, also hier sind ohne große Umschweife die kühnen Vorhersagen für das kommende Jahr.
1. Martin Kaymer kommt beim Masters unter die Top 20
So gut seine Bilanz bei den Majors im vergangenen Jahr war, beim Masters hat Martin Kaymer erneut den Cut verpasst. Noch nie durfte er bisher am Samstag und Sonntag in Augusta aufteen. Offensichtlich liegt der Platz des Augusta National dem Deutschen überhaupt nicht. Von daher ist diese Prognose kühner als sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Doch ausgestattet mit dem Selbstbewusstsein eines Major-Siegers sollte es 2011 endlich klappen – und wenn man Kaymer vier Runden gibt wird er auch im oberen Drittel landen.
2. Phil Mickelson fliegt aus den Top 10 Welt
Jahrelang galt Mickelson als legitimer Nachfolger von Tiger Woods. Doch nachdem ein Versuch nach dem anderen scheiterte dürfte die Zeit endgültig abgelaufen sein. Verständlicherweise hat Mickelson seine Prioritäten anders gesetzt und sein langes Spiel ist zu schlecht geworden als dass sein Kurzspiel dieses noch ausgleichen könnte. Da sein Abstand zur Nr.1 so groß ist wie zur Nr.18 könnte es rapide bergab geben für Phil.
3. Die PGA Tour feiert ein Comeback
Die neue Vorherrschaft der European Tour beherrschte 2010 die Schlagzeilen. 2011 werden alle erkennen, dass dies ein Aureißer war und kein Trend ist. Die frühere Dominanz der PGA Tour wird zwar nicht zurückkehren, doch die Mehrzahl der Majors und WGC-Turniere wird nicht mehr an Mitglieder der European Tour gehen.
4. Tiger Woods gewinnt Major Nr. 15
Auf dem Papier sieht es nicht gerade nach einem maßgeschneiderten Jahr für Woods aus. Sowohl im Congressional Country Club (U.S. Open) als auch im Alanta Athletic Club (PGA Championship) landete er bei den letzten Majors außerhalb der Top 15. Bleiben noch das Masters und die Open Championship in Royal St. George’s wo er 2003 Vierter wurde. Das sollte einem waidwunden Champion-Golfer wie Woods reichen um es allen Kritikern zu zeigen.
5. Louis Oosthuizen verschwindet in der Versenkung
Es war eine eindrucksvolle Vorstellung, die den Südafrikaner bei der Open 2010 ins Licht der Öffentlichkeit katapultierte. Doch von allen Major-Siegern 2010 ist bei Oosthuizen die Gefahr am Größten, dass er das Schicksal eines Shaun Micheel oder Todd Hamilton als One-Hit-Wonder teilt. Zudem könnte er sich mit seiner Mitgliedschaft auf der PGA Tour übernehmen. 2011 könnte ein großer Rückschlag werden, denn vergessen wir nicht, dass er in sieben Jahren gerade mal zwei Turniere gewann und seine zuvorige Bestleistung bei einem Major ein 73. Platz war.
6. Henrik Stenson kämpft sich in die Top 50 der Welt zurück, Sergio Garcia nicht
Abgesehen davon, dass Stenson die bessere Ausgangslage hat: Der Schwede sollte sobald er seine ganzen Virus-Geschichten überwunden hat schnell zu alter Stärke zurückkehren, vielleicht sogar schon beim Desert-Swing. Garcia hingegen scheint seine Lust am Golf noch immer nicht so richtig wiedergefunden zu haben. Vielleicht wird ihn zum Ende des Jahres die beginnende Ryder-Cup-Qualifikation noch einmal motivieren, aber bis dahin wird er sich vermutlich schwer tun.
7. Ein Engländer gewinnt ein Major
Was beim europäischen Vormarsch gerne übersehen wird: England wartet schon seit ewigen Zeiten auf einen Major-Erfolg. Zuletzt war vor 14 Jahren mit Nick Faldo beim Masters einer der ihren erfolgreich. Höchste Zeit, dass diese Strähne endet. Die besten Chancen dazu hat vermutlich Lee Westwood aber irgendwie habe ich das Gefühl als könnte es Ian Poulter oder Luke Donald gelingen.
8. Ein Teenager gewinnt auf der LPGA Tour
Marlene Hagge hält mit 18 Jahren und 14 Tagen den Rekord als jüngste Siegerin der LPGA Tour. Das war vor 58 Jahren bei der Sarasota Open. Mit Alexis Thompson und Jessica Korda sind gleich zwei Unter-18-jährige Siegkandidatinnen im kommenden Jahr am Start. Einer von ihnen (oder einer jungen Koreanerin) könnte es gelingen den Rekord zu brechen.
9. Jamie Lovemark und Andreas Harto werden Rookies of the Year
Auf der PGA Tour schwimme ich in diesem Jahr mit dem Strom. Lovemark ist ein ähnlicher Favorit wie Fowler im Vorjahr und auch er sollte dem Druck standhalten. Auf der European Tour hat der Däne Thorbjörn Olesen einen Blitzstart hingelegt, aber beim Afrika-Swing gibt es nur wenig Preisgeld, diese Ergebnisse kann man vernachlässigen. Dennoch könnte ein Skandinavier den Henry Cotton Preis erhalten. Olesens Landsmann Andreas Harto ist nach Kaymer und Manassero vielleicht das größte Talent, das die European Tour in den letzten Jahren gesehen hat – allerdings braucht er einen schnellen Start um ab Mai in die hochdotierten Turniere zu kommen.
10. Ein Deutscher gewinnt auf der European- oder PGA-Tour
…und zwar einer, der nicht Kaymer heißt. Die sicherlich kühnste Prognose, schließlich ist dies seit 6 Jahren nicht mehr vorgekommen.
11. Deutschland bekommt den Zuschlag zum Ryder Cup 2018
Ich kann ja schlecht meine Aussage aus 2009 ändern und die Argumentation steht immer noch.