Die größten Ryder Cups: 1949 (Die Küchenschlacht)

Datum: 16. und 17. Juni 1949
Austragungsort: Ganton Golf Club, Scarborough, England
Spielform: 4 Foursomes, 8 Einzel
Team USA: Skip Alexander
Jimmy Demaret
Bob Hamilton
Chick Harbert
Dutch Harrison
Clayton Heafner
Lloyd Mangrum
Johnny Palmer
Sam Snead
Team Großbritannien: Jimmy Adams
Laurie Ayton
Ken Bousfield
Richard Burton
Fred Daly
Max Faulkner
Sam King
Arthur Lees
Dai Rees
Charles Ward
Ergebnis: 7 : 5 für die USA

Der erste Ryder Cup nach dem Zweiten Weltkrieg auf britischem Boden wurde zu einem Duell für Feinschmecker. Sportlich gesehen, weil die Briten nach der 1:11-Klatsche von 1947 endlich wieder konkurrenzfähig waren. Aber vor allen Dingen aus kulinarischer Sicht ging es hoch her. Weil in England die Lebensmittel noch rationiert waren, nahmen die Amerikaner die Versorgung in die eigenen Hände. Sage und schreibe 600 Steaks, sechs Schinken, ein Dutzend Rinderhälften und vier Schachteln Speck ließ Kapitän Ben Hogan zur Versorgung seines Teams und der Bewirtung der Gegner und Spielerfrauen importieren. Erst revoltierten die britischen Zollbehörden, dann die Spielerfrauen und schließlich auch die britischen Medien für die das Thema ein – pardon – gefundenes Fressen war. Im Vorfeld beherrschte das Thema alle Titelseiten, auf Pressekonferenzen musste Ben Hogan mehr Fragen nach Fleisch als Golf beantworten – bis ihm irgendwann der Kragen platzte. “Nächstes Mal lassen wir die Schläger zu Hause und führen eine Fleischbeschau durch”, barschte er laut New York Times die Reporter an.

Die Kontroversen gingen auf dem Golfplatz weiter. So wie Henry Cotton zwei Jahre zuvor die Legalität der amerikanischen Schläger anzweifelte, tat Hogan dies 1949 mit den Eisen der Briten. Seiner Beschwerde wurde stattgegeben, die Grooves mussten in einer Nacht- und Nebelaktion überarbeitet werden und der erste Nadelstich im Duell USA gegen Europa war gesetzt.

Tatsächlich fand man aber auch noch Zeit um Golf zu spielen. Und Hogans taktische Spielereien erwiesen sich als Bumerang. Denn erst zum zweiten Mal nach 1933 ging Großbritannien aus den Foursomes mit einer Führung hervor. 3:1 hieß es nach den Vierern und die Fachleute sahen sich bestätigt, dass die Amerikaner ohne den verletzten Hogan und den pensionierten Byron Nelsen nur noch ein Schatten ihrer selbst waren – zumal sie übermütig mit einem Spieler weniger als erlaubt antraten. Doch Ben Hogan wurde auch als nicht-spielender Kapitän der entscheidende Mann dieses Ryder Cups. Bereits in der Vorbereitung hatte er seine Spieler wie ein General gedrillt und vor den Einzeln soll er eine Ansprache an seine Spieler gehalten haben, die eines General Patton würdig gewesen wäre. Was auch immer er genau für Worte fand, sie trafen ins Schwarze.

Zwar konnten Jimmy Adams und Ryder-Cup-Schlachtross Dai Rees ihre Einzel gewinnen und nach den ersten vier Matches den Zwei-Punkte-Vorsprung halten, doch danach gingen die britischen Hoffnungen den Bach runter. Richard Burton verspielte auf den letzten sechs Löchern seine Führung und hatte mit 3&2 gegen Clayton Heafner das Nachsehen. Jimmy Demaret ließ Arthur Lees mit 7&6 keine Chance und Chick Harbert besiegte Sam King 4&3. Damit hatten die USA den Cup verteidigt und das finale Match überflüssig gemacht. Eine Schande, denn Lloyd Mangrum und Fred Daly duellierten sich auf hohem Niveau. Die Führung wechselte hin und her, und am Ende siegte Mangrum nach 33 Loch, die er mit insgesamt zwölf unter Par absolviert hatte. Der Cup blieb in amerikanischer Hand und sollte dort für die nächsten acht Jahre bleiben.

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