Bei unserer Dreiländertour hatten wir auf dem Platz Quellenhof des Drei Thermen Golfresorts ein Erlebnis, welches uns daran zweifeln ließ, ob Etikette wirklich überall ein Bestandteil der Unterweisung von “Frischgolfern” ist.
Der Platz war recht stark frequentiert und wir hatten leider keine Startzeit. Es war eine Spontanentscheidung, dort zu spielen. Nun denn. Da wir schon mal da waren, warteten wir lieb die 90 Minuten bis wir abschlagen durften. Pünktlich um 14:40 Uhr waren wir am ersten Abschlag. Zu uns gesellte sich ein netter Golfer aus der Schweiz. Der 4er Flight vor uns (14:30) hatte grad erst den Abschlag verlassen und suchte einen Ball, der 15 Meter vom Abschlag wohl irgendwie im Gebüsch gelandet sein musste. Kann ja vorkommen. Leider ging es in dieser Form weiter. Wir liefen immer auf und hofften darauf, dass der Flight vor uns schneller würde, oder dass man uns durchspielen ließ.
An Loch 5 hatte der Vorflight 2 Löcher Abstand zu dem Flight davor. Immer noch kein Zeichen, dass man uns durchspielen lassen könnte. OK. War ja Urlaub. Aber irgendwie wurmt es einen schon, wenn man für 5 Loch 2 Stunden braucht. Der Schweizer Kollege (Clubmitglied) war es nun leid und überholte, ohne das Loch vor uns zu spielen. Das beeindruckte die Gruppe natürlich in keiner Weise. Auch als wir nach Loch 6 fertig waren und der Schneckenflight erst zur Hälfte abgeschlagen hatte, gab es kein Zeichen, dass wir eventuell durchkönnen. Man ging weiter zum Fairway, obwohl wir nur noch zu zweit waren und direkt daneben standen.
Nach ein paar Metern hielt die Gruppe doch an und nach kurzer Diskussion kam einer zu uns zurück. Wir bekamen folgendes Angebot: Wir können vorbei, wenn wir auf Loch 7 verzichten und schnell durchlaufen zum nächsten Abschlag! Wow! Was für ein Angebot. Wo hatten die Golf gelernt? Nicole bekam Schnappatmung und wir lehnten das Angebot unter Hinweis auf uns bekannte Vorgehensweisen ab. Tja. Dann eben nicht! Durchspielen in der uns bekannten Weise durften wir auf jeden Fall nicht!
Da wir die 18 Loch im hellen schaffen wollten, überholten wir dann aber doch irgendwann. Loch 9 fiel leider aus. Nicole hat dann noch das Sekretariat angerufen und gefragt, ob man in Baden anders durchspielt. Leider hatten wir hier aufgrund von sprachlichen Problemen auch keinen Erfolg. Die ersten 9 dauerten für uns dadurch 2.45 Stunden (obwohl wir nur 8 Loch gespielt hatten). Die zweiten dauerten dann nur 90 Minuten. Dabei wurden wir auch einmal “normal” durchgelassen. In der Summe war die Spielzeit dann zwar ok, aber leider hat dieses Erlebnis die Freude an dem schönen Wetter und den schönen Ausblicken etwas getrübt. Ich hoffe, so etwas muss ich nicht wieder irgendwo ausserhalb eines Turnieres erleben.
Wer öfter bei mir liest, weiß dass ich mich sonst nicht so auslasse und auch sonst meist ein geduldiger Geselle bin. Aber das hier musste ich einfach loswerden.
Vielleicht hat ja jemand ähnliches erlebt und möchte es hier mit mir und anderen teilen.
Schöne Grüße
Andreas