Nach der 6-wöchigen Weltreise mit Golfrunden in 5 verschiedenen Ländern und einigen Weltklasseplätzen kam irgendwann auch wieder die erste Runde im deutschen Golfalltag. Der Radius von meinem Standort entweder in Hamburg oder Bochum zu den Plätzen, die ich noch nicht gespielt habe, vergrößert sich leider mit jedem Jahr. Man kann leider nicht mehr einfach nach Feierabend einen neuen Platz testen. So musste ich für diese Neueroberung einen Brückentag wählen. Für den Platz fiel die Wahl auf den GC Stahlberg im Lippetal. Ein Platz südlich wäre noch etwas näher gewesen, aber an dem sehr heißen Tag, den wir ausgesucht hatten, wollte ich nicht im Sauerland Berge rauf und runter kraxeln.
Stahlberg liegt verkehrsgünstig nahe der A2 zwischen Hamm und Beckum. Anmeldung war kein Problem. Der Platz machte bei knapp 35° auf den ersten Blick einen leeren Eindruck. Bei der Zahlung des Greenfees an der Rezeption gab es ausnahmsweise mal nicht die in NRW fast schon obligatorische Diskussion wegen des bei mir nicht vorhandenen Holgramms. Die Preise auf der Website zeigen keinen Unterschied des Greenfees für Nicht-Hologramm Besitzer. Die Leihtrolleys (bei der Hitze trage selbst ich nicht) waren schnell geholt und die Runde begann. Die ersten 9 gefielen mir nicht ganz so gut. Positiv hervorzuheben waren vielleicht die 2 (Dogleg rechts bergab zu einem rechts und links von Bunkern geschützen Grün) und die 8 (Dogleg links bergab). Ich möchte den Platz nicht als hügelig bezeichnen, aber nach 9 Loch hatten wir bei der Hitze schon die ersten Schwächeanzeichen. Trotz je 1,5 Liter Wasser… Die Reisegolferin überlegte kurz, ob sie nicht vielleicht aufhört. Aber irgendwann machten wir dann doch beide weiter. Gut so. Dann ab Loch 11 begann der bessere Teil des Platzes.
Nach dem recht tristen Par 3 der 10 wurde es nett. Die 11. Ein Dogleg (Überraschung), bei dem man einen präzisen Abschlag hinter recht hohe Bäume rechts spielen musste. Man kann aber auch mit Tigerline angreifen, wenn man etwas kürzer abschlägt. Ein Loch mit Optionen. So etwas mag ich ja. Zum Grün gin es dann etwas bergab. Nett. Es folgten drei nette Löcher, bei denen man auch seinen Kopf etwas einsetzen musste. Die 15 war dann mein persönlicher Favorit. Ein sehr schönes Par 5, bei dem man bergab abschlagen musste und sich dann mit zwei präzisen Schlägen durch das enge Fairway zum erhöhten Grün spielen musste. Die letzten 3 Löcher waren dann in Ordnung. Zwei kurze Par 4 und ein längeres Par 3. Alles in allem ein ordentlicher Golfplatz. Nichts besonderes. Was etwas störte, waren die manchmal sehr langen Wege vom Grün zum nächsten Abschlag. Auch wenn es dort sicher durch Eigentumsverhältnisse nicht anders geht. Das ist nicht gut.
Fazit: Wenn man die A2 entlang fährt und 4 Stunden Zeit hat, ist es in Ordnung.