Week in Review: Ausgabe 33/2012

Campbell Coup

2005 gewann er sensationell die U.S. Open vor Tiger Woods, ein paar Monate später dann auch noch die World Match Play Championship doch dann ging es mit Michael Campbell steil bergab. Der Neuseeländer verlor seinen Schwung, seine Form und war kurz davor den Golfsport aufzugeben – wenn es denn etwas gegeben hätte, was er sonst tun könnte. Bis 2015 läuft seine Spielberechtigung auf der European Tour noch und alle sind davon ausgegangen, dass man danach nie wieder etwas von ihm hören wird. Doch seit 2011 kommt er langsam wieder in die Spur zurück – gekrönt mit seinem gestrigen dritten Platz beim Portugal Masters. Die 140.000 Euro Preisgeld waren für den 43-Jährigen das erfolgreichste Wochenende seit einem dritten Platz beim British Masters 2008 – und bedeuteten für ihn einen höheren Verdienst als in den Saisons 2009, 2010 und 2011 zusammengenommen.

Der Profi

Shane Lowry schrieb European-Tour-Geschichte als er 2009 die Irish Open gewann und als dritter Amateur nach Pablo Martin und Danny Lee ein Turnier der ersten Liga für sich entschied. Jetzt hat der Ire mit dem Portugal Masters erstmals ein Turnier gewonnen, das sich auch finanziell auszahlte. Neben Pablo Martin ist Lowry damit der einzige Spieler, der sowohl als Amateur als auch als Profi auf der European Tour siegte. Satte 375.000 Euro kassierte der 25-Jährige – deutlich mehr als Martin, der sich für seine zwei Erfolge bei der Alfred Dunhill Championship mit je 158.500 Euro begnügen musste.

Quiros Vadis?

Alvaro Quiros ist eines der Zugpferde der European Tour. Mit seiner enormen Länge und seiner medienwirksam-freundlichen Persönlichkeit gehört der Spanier zu den Top-Attraktionen bei Fans – und mit mindestens einem jährlichen European-Tour-Sieg seit seiner Debüt-Saison 2007 auch zu den sportlichen Stars. Doch während sich die deutsche Öffentlichkeit auf die Krise bei Martin Kaymer stürzt, ist dessen Kumpel Quiros in eine deutlich tiefere Krise geschliddert. Sein 125. Platz beim Portugal Masters war in den letzten acht Starts das siebte Mal, dass er sich außerhalb der Top 100 wieder fand. In den letzten drei Jahren war ihm dies insgesamt lediglich sechs Mal passiert. Von seinen letzten 24 Runden hatte Quiros nur eine unter Par (!). Woran es liegt? Meist wird eine Handgelenksverletzung zitiert, die Quiros 2011 hatte. Allerdings: die Statistiken bestätigen dies nicht. Zwar ist die Drivegenauigkeit gesunken, aber Quiros trifft genausoviele Grüns wie früher und ist auch nicht kürzer. Das Desaster beginnt auf den Grüns wo er pro Runde etwa zwei Schläge im Vergleich zu früheren Jahren verliert.

Eine Schwalbe…

…macht noch keinen Sommer. Und eine verpatzte Rückrunde noch keinen Rückfall in alte Zeiten. Von daher wollen wir die Schlussrunde von Marcel Siem beim Portugal Masters als Anomalie abschreiben. Mit einer 80, die zwei Triple-Bogeys beinhaltete, schoss sich der Deutsche auf den vorletzten Platz der Spieler im Cut. Es war für Siem seine erste 80er-Runde seit der Iberdrola Open 2011 wo er in der Schlussrunde eine 83 schoss. Doch eigentlich war nur ein Loch daran Schuld: die vermaledeite 18. Auf dem Schlussloch des Oceanico Victoria Golf Courses verlor Siem ganze sieben Schläge – im vergangenen Jahr hatte er das Loch für das Turnier noch eins unter Par gespielt.

Schwedenpower II

Letzten Monat stand an dieser Stelle die erstaunliche Bilanz der Schweden auf der European Tour, die seit 24 Jahren mindestens einen Saisonsieg feiern konnten. Doch auch auf der PGA Tour hinterlässt das Land der 1000 Seen einen bleibenden Eindruck. Seit 2005 gibt es hier jedes Jahr mindestens einen Sieger, in diesem Jahr sind es nun zwei. Denn nach Carl Petterssons Triumph bei der Heritage sicherte sich jetzt Jonas Blixt die Frys.com Open und trug sich damit als dritter Rookie nach John Huh und Ted Potter in die Siegerlisten der PGA Tour 2012 ein. Der 28-Jährige ist insgesamt der achte schwedische PGA-Tour-Sieger nach Gabriel Hjertstedt, Jesper Parnevik, Carl Pettersson, Daniel Chopra, Henrik Stenson, Fredrik Jacobson und Richard S. Johnson. Insgesamt kommen die Schweden bis dato auf 19 Turniererfolge.

Kieffer-Operation

Vier Birdies auf seinen letzten sieben Löchern bei der Czech Challenge brachten Maximilian Kieffer seinem Ziel European Tour einen Schritt näher. Der mit 8.000 Euro dotierte vierte Platz half dem Deutschen zurück in die Top 20 des Challenge-Tour-Rankings, die im kommenden Jahr zur Spielberechtigung auf der European Tour verhelfen. Doch die Jubelhymnen sollte man vorerst noch nicht anstimmen. Nicht etwa weil noch zwei Turniere zu spielen sind und Kieffer nur 1.139 Euro vor dem 21. Platz liegt, sondern weil der derzeitige Platz nicht wirklich gut ist. Denn die Plätze 16-20 des Challenge-Tour-Rankings (Kieffer ist 19.) werden hinter den Qualifikanten der Q-School einsortiert und haben extrem wenige Startchancen auf der European Tour. Um eine realistische Chance auf einen dauerhaften Verbleib in Europas Spitze zu haben, muss man mindestens 15. – idealerweise aber sogar 10. werden. Zu ersterem fehlen Kieffer 3.493 Euro, zu letzterem satte 22.486 Euro.

Die Farbe des Geldes

Pool-Aufenthalte, kurze Hosen, ein wenig Golf spielen. Das Turkish Airlines World Golf Final hatte verdammt viel Ähnlichkeit mit meinem Urlaub – abgesehen davon, dass ich nicht dafür bezahlt wurde. Den größten Scheck kassierte dabei nicht Sieger Justin Rose, sondern natürlich Tiger Woods, der zusätzlich zu seinen 600.000 Dollar Preisgeld angeblich noch einmal das fünffache an Antrittsgeld kassierte. Der Grund dafür, dass die Türken das Geld aus dem Fenster hinauswerfen? Die Türkei will sich als Austragungsort für große Sportereignisse etablieren. 2022 soll der Ryder Cup an der Mittelmeerküste stattfinden und wer ab 2013 ein hochdotiertes European-Tour-Turnier austrägt dürfte angesichts der Käuflichkeit europäische Ryder-Cup-Austragungen exzellente Chancen haben. Zudem ist die Türkei auch als Austragungsort für die Olympischen Sommerspiele 2020 im Gespräch.

Mr. Konstanz

Dass Bernhard Langer auch mit 55 noch zu den Besten im Seniorenzirkus gehört, dürfte mittlerweile bekannt sein. Doch weder seine Führung in der Wertung um den Charles Schwab Cup, noch die Spitzenposition in der Geldrangliste werden seiner Dominanz gerecht. Um wirklich zu sehen wie dominant der Anhausener ist, muss man sich seine Ergebnisse des Jahres anschauen. Mit drei Birdies auf den letzten fünf Löchern der Greater Hickory Classic spielte sich Langer noch auf Platz 9 und schaffte damit seine zwölfte Top-Ten-Platzierung in den letzten 13 Starts. Insgesamt ist er für diese Saison bei 15/18 Top-Ten-Platzierungen – eine Quote von 83%! Vergleicht man dies mit seinem ärgsten Verfolger um den Titel Spieler des Jahres: Tom Lehman kann gerade einmal eine Quote von 41,2% verzeichnen.

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