Die besseren Hälften der Profis – Teil 1

Nein, hier soll es nicht um die Ehefrauen der Golfer. In dieser neuen Reihe werden vielmehr die Menschen vorgestellt, die wirklich viel Zeit mit den Golfern verbringen: ihre Caddies. Den Anfang machen die Top-Stars ihrer Zunft, die momentan die einträglichsten Jobs ihr eigen Nennen können und durchaus auch selber durch die Erfolge ihrer Profis Millionäre werden können. Allerdings ist der Caddie-Job ein schnelllebiges Geschäft. Bei ausbleibendem Erfolg werden sie ebenso schnell als Sündenböcke ausgemacht wie die Trainer in der Fußball-Bundesliga. Und vor dieser Entwicklung ist wirklich niemand gefeit, nicht mal diese zehn.

Steve Williams
Der Neuseeländer ist sicherlich der berühmteste und zugleich auch berüchtigste Caddie. Wenn es um die Konzentration seines Schützlings Tiger Woods geht, kann er zur Furie werden und wirft auch schon mal eine Kamera in den Teich. Tiger ist aber längst nicht der einzige Major-Gewinner, für den Williams in seiner Karriere arbeitete. Seit er 1976 die Szene betrat, arbeitete er für Peter Thomson, Ian Baker-Finch, Greg Norman und Raymond Floyd. Vor allem die Kombination mit Norman war sehr eng – vielleicht zu eng, weil Norman ihn aus genau diesem Grund 1989 feuerte.

Jim MacKay
Es ist selten, dass ein Spieler seit Beginn seiner Karriere beim gleichen Caddie bleibt, aber bei Phil Mickelson ist es so. Seit er 1993 Profi wurde, stand der Mann mit dem Spitznamen Bones an Mickelsons Seite. Und auch für MacKay ist seine Karriere eng mit Phil the Thrill verbunden. Zuvor trug er von 1990-1993 nur noch das Bag von Larry Mize.

Jimmy Johnson
16 Jahre lang versuchte er sich auf der Sunshine Tour und scheiterte drei Mal auf der letzten Stufe der Q-School zur PGA Tour. Dann heuerte er 1996 als Caddie bei Nick Price an. Etwa sieben Jahre lang arbeiteten beide mit Unterbrechungen zusammen, dazwischen jobbte Johnson bei Carlos Franco und Cameron Beckman. Kurz nach der U.S. Open 2008 fing Johnson als temporärer Caddie von Steve Stricker an, was sich mittlerweile jedoch als langfristige Lösung entpuppte. Davor war er drei Jahre lang an der Tasche von Charles Howell III und einer der ersten Caddies von Michelle Wie.

Billy Foster
Der Engländer stand in Zusammenhang mit der Affäre Woods in den Schlagzeilen. Nicht etwa als Mitwisser, sondern weil er als Nachfolger für Steve Williams gehandelt wurde – nicht zuletzt weil er bereits einmal beim President’s Cup Dienst für Tiger schob. Foster begann seine Caddie-Karriere 1982 für Hugh Baiocci. An der Seite von Gordon Brand Jr. arbeitete er sich in den Caddie-Rängen hoch bis 1991 das Schicksal klingelte: Severiano Ballesteros wollte seine Dienste in Anspruch nehmen. Vier Jahre lang bekleidete er den Schleudersitz an der Seite des Spaniers, dann hatte Seve mal wieder genug und feuerte ihn. Es folgten 12 wechselhafte Dienstjahre für Darren Clarke, den er 2007 verließ als erneut eines der Top-Bags frei wurde. Wieder war es ein Spanier, dieses Mal Sergio Garcia und dieses Mal ging das Experiment nur zwei Jahre gut. Im nachhinein ein Glücksfall für Foster, denn mit Lee Westwood hat er derzeit einen der einträglichsten Arbeitgeber im Golfzirkus.

Mike Cowan
Der Mann mit dem weißen Walross-Schnäuzer und dem Spitznamen Fluff war der erste Caddie von Tiger Woods. 1976 begann er seine Karriere bei Ed Sabo, zwei Jahre später wechselte er an die Tasche von Peter Jacobson, dem er über 18 Jahre lang die Treue hielt. Dann wurde Jacobson von einer Verletzung außer Gefecht gesetzt und der frischgebackene Profi Tiger Woods schnappte sich die Dienste des erfahrenen Caddies. Drei Jahre später wurde er gefeuert – man munkelt, weil er Woods zu prominent geworden war. Lange blieb er jedoch nicht arbeitslos. Jim Furyk schlug zu und ließ ihn nicht einmal gehen, als Cowan ihn vier Schläge und 135.000 Dollar kostete (er hatte einen 15. Schläger im Bag übersehen). Zwei Turniere lang, während einer Verletzungspause Furyks, arbeitet Cowan auch für Michelle Wie.

Terry Mundy
Der Ehemann von LPGA-Profi Johanna Mundy (ehemals Head) arbeite jahrelang selber auf der Damentour unter anderem für Laura Davies und Maurine Monnet. Seit einigen Jahren steht er in Diensten von Ian Poulter.

Christian Donald
Wenn man acht Jahre lang das Bag eines Spielers trägt, entsteht eine besondere Verbindung. Eine Aufkündigung des Arbeitsvertrages ist daher immer eine heikle Sache. Wenn der Spieler dann auch noch der eigene Bruder ist, wird es ganz kritisch. Genau das passierte Anfang des Jahres, als Christian Donald von seinem Bruder Luke gefeuert wurde. Doch Christian fiel weich, obwohl er außer an der Seite seines Bruders keine Caddie-Erfahrung hatte. Seither darf er für Paul Casey Dienst schieben – für Christian ausgehend von der Weltrangliste sogar eine Verbesserung.

Justin Grenfell-Hoyle
So wie Martin Kaymer für die meisten das unbeschriebenste Blatt in den Top 10 der Welt ist, ist es auch sein Caddie Justin Grenfell-Hoyle. Der Australier versuchte sich zehn Jahre lang selber auf den Profi-Touren bevor er den Job wechselte. Sein prominentester Arbeitgeber vor Kaymer war Aaron Baddeley, der ihn im April 2004 anheuerte. Doch der Job bei dem notorischen Caddie-Verschleißer hielt nur wenige Monate. In die Schlagzeilen geriet Grenfell-Hoyle bei der U.S. Open 2003, wo er für Stephen Leaney arbeitete. Der lag gut im Rennen, als Grenfell-Hoyle mit einer Herzerkrankung ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Brodie Flanders
Anthony Kim gilt als heißblütiger Spieler und das zeigt sich auch bei seinem Verhältnis zu den Caddies. In seiner kurzen Profi-Laufbahn hat er schon diverse Taschenträger verschlissen, den letzten im Oktober 2009. Seither hat Brodie Flanders den Job, der gemeinsam mit Kim im Golfteam der Oklahoma State University spielte. Eigentlich nur als Notnagel für den Rest der 2009er-Saison gedacht, hat sich die Partnerschaft in diesem Jahr extrem erfolgreich fortgesetzt. Dabei ist dies Flanders erster Caddie-Job.

Ronan Flood
Der ehemalige Banker ist zwar der Schwager von Padraig Harrington, er hat sich den Job aber dennoch nicht erheiratet. Bereits 1998 durfte der Bruder eines Sandkastenfreundes von Harrington ihm ein paar Wochen die Tasche tragen, 2004 wurde ein permanenter Gig daraus. Die Hochzeit mit der Schwester von Padraigs Frau fand erst 2007 statt.

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