Vor drei Wochen habe ich mit Jordan Spieth telefoniert. “Junge, Du lässt mich schlecht aussehen”, meinte ich zu ihm. Ich habe gesagt Du kommst dieses Jahr in die Top 10 der Welt und Du dümpelst auf 14 rum. “Entschuldigung”, klang es kleinlaut am anderen Ende der Leitung, “ich gelobe Besserung”. Zwei unfassbar dominante Turniersiege später hat sich der Texaner wieder auf Platz neun gespielt.
Okay, vielleicht war es nicht ganz so, zumindest aber hat Jordan Spieth zum Ende dieses Jahres alles Recht, sich als Bester Golfer der Welt zu fühlen. Das Interessante ist, dass es gar nicht diese beiden Wochen gebraucht hätte, um 2014 zu einem herausragenden Jahr für Spieth zu machen. Denn die unten stehende Infografik basiert auf Statistiken bis zur Tour Championship – und die sehen auch ohne die jüngste Siegesserie des 21-Jährigen herausragend aus. Abgesehen von seiner desaströsen dritten Runde bei der Tour Championship sticht vor allem die große Konstanz heraus. Fast alle von Spieths Runden waren besser als der Schnitt des Feldes. Zwar reichte es im Verlauf der offiziellen 2014er Saison nicht zu einem Sieg für den ehemaligen Collegespieler der Texas Longhorns. Aber immerhin sprangen vier Top-5-Resultate, u.a. beim Masters und der Players Championship, dabei heraus.
Der Grund dafür ist, dass Spieth ein kompletter Spieler ist. Er trifft viele Grüns, gehört innerhalb von 20 Fuß zu den besseren Puttern – und wenn er das Grün verfehlt, scramblet er zu allem Überfluss auch noch wie ein junger Gott. Resultat sind ein Überfluss an Birdies (fast vier pro Runde) und ein Rundendurchschnitt unter 70. Außer Spieth gelang dies 2014 nur 15 anderen Spielern auf der PGA Tour. Mit diesen Anlagen muss man kein Prophet sein, um zu prophezeien, dass Jordan Spieth die Zukunft im Golfsport gehört.