Vorschläge zur Verbesserung des FedEx-Cups

Wenn die Golf-Weltrangliste für den normalen Golffan ein Buch mit sieben Siegeln ist, ist der FedEx-Cup der Gordische Knoten. Seit seiner Ersteinführung im Jahr 2007 hat man mit vielen verschiedenen Änderungen versucht den Knoten zu zerschlagen. Zuerst war es ein Problem, dass jemand den FedEx-Cup bereits vor dem finalen Turnier gewinnen konnte. Dann war es den Verantwortlichen ein Dorn im Auge, dass ein Spieler zwei der Playoff-Events aussetzen und trotzdem gewinnen konnte. Und schließlich wurde es zu einem Problem, dass die Leistungen der regulären Saison so gut wie keinen Einfluss mehr auf die Wertung hatten. Lange Rede, kurzer Sinn: der Gordische Knoten ist weiterhin intakt.

Die diesjährige Ausgabe der FedEx-Cup-Playoffs läuft folgendermaßen ab: Die in der regulären Saison gewonnenen Punkte bleiben vorerst bestehen und werden zu den Playoff-Punkten addiert. Für jedes der Playoff-Turnier wird jedoch die fünffache Punktzahl wie bei einem regulären PGA-Tour-Turnier vergeben.
Mit jedem Playoff-Turnier wird das Feld weiter reduziert. Spielen in dieser Woche bei der Barclays noch die Top 125, sind es bei der Deutsche Bank Championship nur noch die besten 100 Punktesammler und bei der BMW Championship noch die Top 70. Die besten 30 nach diesem Turnier qualifizieren sich dann für die finale Tour Championship vor der die gesammelten Punkte ausradiert und auf diese Art neu verteilt werden.
Oder um das Ganze ohne mathematische Formeln zu erklären: Die Top 10 der regulären Saison sind – komme was wolle – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für das Finale qualifiziert, würden aber mit dem Aussetzen von mehr als einem Event riskieren, dass sie zu weit zurückfallen um nach dem Reset noch reelle Chancen auf den 10-Millionen-Dollar-Bonus zu haben, der am Ende der Playoffs winkt.

Doch Motive hin oder her, das grundsätzliche Dilemma der FedEx-Cups-Playoff kann keine noch so ausgeklügelte Formel ändern. Denn das Strukturproblem liegt darin, dass es absolut keinen Spaß macht mit einem Rechenschieber auf dem Schoß ein Golfturnier zu verfolgen. Im Grunde genommen sind die Playoffs nämlich wie eine Zeitreise in die Ära als Ergebnisse nicht in Relation zu Par sondern nur in Gesamtschlägen angegeben wurde. So lange bis die Spieler ihre Scorekarte unterzeichnen, hat der Zuschauer vollkommen den Überblick verloren wie es steht, virtuelle FedEx-Cup-Projektionen hin oder her. Aus diesem Grund hier einige mehr oder weniger ernst gemeinte Vorschläge wie man den FedEx-Cup revolutionieren könnte.

Das U.S. Amateur Prinzip
Die Fed-Ex-Cup-Playoffs sind im Prinzip nur vier höher dotierte, reguläre Turniere. Die einfachste Lösung wäre es, echte Eliminierungsturniere durch Matchplay daraus zu machen. Die besten Spieler der regulären Saison könnten dabei Freifahrtscheine bis zu verschiedenen Runden bekommen. Die restlichen Spieler tragen dann im ersten Turnier eine Zählspiel-Qualifikation für die übrigen Plätze aus. Ein Vorschlag, der allerdings den amerikanischen Fernsehsendern graue Haare bescheren würde.

The Winner takes it all
Es ist das Simpelste aller Formate: Der Sieger der Tour Championship ist automatisch auch der Sieger des FedEx-Cups. Die reguläre Saison spielt nur insoweit eine Rolle als dass damit die 125 besten Spieler festgestellt werden, die sich für das erste Turnier qualifizieren. Dafür braucht es auch gar nicht die bizarre Punkteregelung sondern man greift ganz simpel auf die Geldrangliste zurück, die man dann meinetwegen auch “FedEx-Money Ranking” oder “Money List delivered by FedEx” nennen kann um dem Sponsor gerecht zu werden. (was übrigens als Randnotiz in diesem Jahr sogar zu Freude der TV-Sender Tiger Woods ins Feld gespült hätte).
Anschließend zählen nur noch die Ergebnisse in den einzelnen Turnieren. Ganz simpel gesagt: nach jedem Turnier wird ein Cut gezogen und die darunter liegenden Spieler fallen raus. Dies eliminiert zwar die Vorleistung der regulären Saison als Faktor, aber es heißt ja nicht ohne Grund Playoffs. In jeder Sportart besteht der Reiz der Playoffs darin, dass Favoriten in der ersten Runde sterben können.

Variante: Immunität
Wenn man unbedingt die reguläre Saison belohnen will, kann man eine Immunität einführen. Beispielsweise indem man den Top 5 der regulären Saison automatisch einen Platz im zweiten Playoff-Turnier garantiert. Damit diese aber nicht einfach das erste Turnier schwänzen schafft man zusätzlich einen weiteren Anreiz zur Teilnahme: Die Top 3 des ersten Playoff-Turniers sind automatisch für das dritte qualifiziert und der Sieger des zweiten automatisch für die Tour Championship.

Der Marathon
Im Grunde ist diese Idee ähnlich wie die davor. Nur mit einem Unterschied: Nicht nur die Platzierung in den Playoff-Turnieren ist wichtig, auch die Schlagzahl. Denn diese nehmen die Qualifikanten mit in die weiteren Playoff-Turniere. Vielleicht kann man in diesem Fall dann auch ganz auf den Cut verzichten und bis zum großen Finale ein volles Teilnehmerfeld machen. Natürlich gibt es auch weiterhin separate Wertungen der Einzelturniere.

Variante: Schlagabzug
Auch hier kann man ganz einfach die reguläre Saison belohnen wenn man will. Der Erstplatzierte erhält für die Gesamtwertung fünf Schläge abgezogen, der Zweite vier und der Fünfte noch einen.

Take one for the Team
Im vergangenen Jahr führte die NHL für ihr All-Star-Game ein nettes Gimmick ein: zwei vorher bestimmte Kapitäne durften sich abwechselnd ihre Mannschaft zusammenstellen. Die Aktion war ein Erfolg. Allein zu sehen wie einige Stars auf ihrem Stuhl kleben blieben, war ein großer Spaß. Umgesetzt für die PGA-Tour-Playoffs würden die beiden Bestplatzierten der Saison immer abwechselnd ihr Team bestücken. Wer nach vier Runden die Teamwertung gewinnt, ist automatisch mit seiner gesamten Gruppe im nächsten Playoff-Turnier.

Variante: Lucky Loser
Da es natürlich nicht fair ist, Spieler rauszuwerfen, die herausragend gespielt haben, kommen die zehn besten Spieler des Verlierer-Teams ebenfalls eine Runde weiter.

Mano a Mano
Wie kann man den Reiz des Matchplays mit der Übersichtlichkeit des Zählspiels kombinieren? Ganz einfach: Man nehme 128 Spieler, die sich für das erste Playoff-Turnier qualifizieren. Der Bestplatzierte im regulären Saisonranking darf sich als erstes seinen Gegner aussuchen, dann der Zweite und so weiter. Der besondere Reiz dabei wäre, dass der vermeintliche “Weakest Link” Extra-Motivation bekommt die Nr. 1 zu schlagen. Die beiden Konkurrenten spielen schließlich das gesamte Turnier über zusammen in einer Gruppe und tragen während des Turniers quasi ein eigenes Mini-Zählspielturnier aus. Damit auch für das Einzelturnier ein Reiz besteht, werden die Startzeiten nach jeder Runde so vergeben, dass die Gruppe mit dem Besten als Letzter startet. Die Überlebenden 32 spielen dann in der Tour Championship ganz normal den Sieger aus.

The First Cut is the Deepest
Die Profis haben sich daran gewöhnt, dass nur am Ende jedes Playoff-Turniers aussortiert wird. Vielleicht wäre es stattdessen ganz reizvoll nach jeder Runde in den Playoffs einen Cut zu ziehen. Nach Runde 1 der Barclays sind nur die besten 120 dabei, nach der zweiten die Top 110, nach der dritten die Top 105 und nach der vierten die Top 100. Im nächsten Turnier geht es mit vier Cuts bis auf die Top 75 runter, dann im dritten bis auf die Top 50. Der Unterschied zu einem der vorherstehenden Vorschläge ist, dass die Ergebnisse nicht in das nächste Turnier mitgenommen werden. Auch hier kann man eine Immunität einführen – maximal aber für drei Runden, damit jeder Spieler alle vier Turniere spielen muss.

Wünsch Dir was
Der Gewinner des regulären FedEx-Rankings darf sich aussuchen in welchem Modus das erste Turnier gespielt wird. Der Gewinner des ersten Turniers darf den Modus des Zweiten bestimmen und so weiter.

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